13 europäische Großstädte sollen bis Dezember 2024 durch neue Nachtzüge verbunden werden. Die Chefs von ÖBB, Deutscher Bahn, Schweizer Bahn und französischer Bahn unterzeichneten am Dienstag eine gemeinsame Erklärung, die auch den Auftakt zum „europäischen Jahr der Schiene“ 2021 bildet.
Neben dem Nachtzug von Wien nach Paris startet im Dezember 2021 auch die Nachtzugverbindung von Zürich über Köln nach Amsterdam, ein Jahr später von Zürich nach Rom. Verbindungen von Berlin nach Paris und Brüssel folgen.
ÖBB will von 19 auf 26 Verbindungen aufstocken
ÖBB-Chef Andreas Matthä sprach bei der Vorstellung der Pläne davon, dass sich nun zeige, dass die Entscheidung der ÖBB 2016 Nachtzugverbindungen der Deutschen Bahn zu übernehmen und teilweise weiterzuführen richtig gewesen sei. Die ÖBB werden ihre derzeit 19 Nightjet-Verbindungen durch Kooperationen auf 26 Linien ausbauen.
Mättha rechnet damit, dass sich die Nutzerzahlen von 1,4 Millionen in der Vor-Covid-19-Zeit auf knapp drei Millionen verdoppeln werden. Genutzt werde der Nachtzug vor allem von jungen Menschen und von Familien.
500 Mio. Euro sollen investiert werden
Die neuen Verbindungen sind Teil des Konzepts Trans-Europ-Express TEE 2.0, das alte Bahnverbindungen zwischen Europas Großstädten wiederbeleben soll. Für Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) ist der Ausbau der Nachtzugverbindungen ein Zeichen, dass Europa seine Verpflichtungen im Klimaschutz ernst nimmt. Der Nachtzug sei „die bessere Option“ für Fahrten zwischen europäischen Metropolen und ermögliche „am Abend in einer Metropole einzusteigen und am nächsten Morgen erholt in einer anderen aufzuwachen“.
„Wir sehen das ganz klar als politische Aufgabe, Nachtzüge als Alternative zu Kurzstreckenflügen und Autofahrten zu etablieren“, so die Ministerin, die auf 500 Mio. Euro hinwies, die in Österreich in den nächsten Jahren in Nachtzüge investiert werden sollen.
13 Züge sind im Bau, 20 weitere sollen folgen, die unter der Marke Nightjet fahren sollen, so Matthä. Wer einen Nightjet buche, solle sich auf einheitliche Qualität verlassen können. Die Züge würden in neuer Konzeption errichtet, die auch „ein Stück weit mehr Privatsphäre“ ermögliche.