Mehrere Gründe nannte Helmut Sagmeister von der Wirtschaftskammer dafür, dass es den Pyrotechnikhändlern immer schlechter gehe. So habe sich schon in den vergangenen Jahren das Silvestergeschäft als „der Rettungsanker“ von den Monaten November und Dezember auf die zwei, drei Tage nach Weihnachten verschoben. Heuer habe die Coronaviruspandemie die Situation nochmals verschärft. Denn durch die Absage von Großveranstaltungen, Hochzeiten und anderen Events seien über das gesamte Jahr viele Feuerwerke ausgefallen.
Dazu kämen auch noch verunsicherte Kunden, was die – unveränderte – Rechtslage betreffe. Darüberhinaus liegen Raketen immer weniger im Trend. So manche Baumarktkette nahm Raketen und Böller bereits aus dem Angebot. Schon im vergangenen Jahr hatten sich einige dazu entschieden. Hauptgründe dafür sind der Tier- und Umweltschutz.
„Branche steht vor dem Untergang“
Der Verkauf von Feuerwerk verlagere sich außerdem immer mehr ins Onlinegeschäft. Das sei heuer deutlich zu spüren, insgesamt aber sei der Verkauf wieder schlechter geworden, so Sagmeister. Weil es im Zuge der Pandemie-Unterstützungen keine Hilfe für den Feuerwerkshandel gibt, meinte Sagmeister sogar, die Branche stehe vor dem Untergang. Das sei auch insofern schlecht, als Pyrotechnik in den Fachhandel gehöre.
Er wies daraufhin, dass auch für die Feuerwerkshändler die Kosten weiter laufen. Daher würde man sich eigentlich schon eine Entschädigung erwarten. So müssten etwa die Händler zu Jahresbeginn zum Beispiel nach China fahren, um neue Produkte auszusuchen. Solche Kosten könnten kaum hereingespielt werden. Wenn aber im nächsten Jahr viele Pyrotechnikhändler zusperren müssten, würden ziemlich sicher viele Kunden ins Ausland fahren, um Feuerwerk zu kaufen. Das wäre dann allerdings ein unerwünschter Effekt, wenn das Geld ins Ausland wandere.