ORF III zeigte am 13. Dezember live und exklusiv Giacomo Puccinis Operndrama „Tosca“ mit Anna Netrebko in ihrem Titelrollendebüt im Haus am Ring und Yusif Eyvazov als Cavaradossi.
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Netrebko begeistert in leerer Staatsoper

Ist die Darstellung der „Tosca“ beziehungsfördernd? Am Sonntagabend haben sich Anna Netrebko und ihr Ehemann Yusif Eyvazov auf der Bühne der Wiener Staatsoper dieser Frage bei der großen Liveübertragung der legendären Inszenierung von Margarete Wallmann gewidmet.

Nur wenige Menschen waren vor Ort erlaubt: Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen durften professionelle Beobachter der TV-Übertragung beiwohnen, die live-zeitversetzt in ORF III zu sehen respektive in Ö1 zu hören war. Die Oper zeichnete sich durch das Wiener Rollendebüt von Anna Netrebko und der Rückkehr des Dirigenten Bertrand de Billy aus.

Starbesetzte „Tosca“ ohne Publikum

Anna Netrebko gibt ihr Debüt in der „Tosca“. Puccinis Krimi über Liebe und Macht findet ohne Gäste in der Oper statt. ORF III überträgt die Oper aber in die Wohnzimmer.

Netrebko am Coronavirus erkrankt

Sowohl Netrebko als auch Billy hatten bereits im März für die New Yorker Met das Stück erarbeitet. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie musste die Partie jedoch abgesagt werden. Im September erkrankte die Sängerin am Coronavirus und musste wegen einer Lungenentzündung ins Krankenhaus. Die Russin überstand die Erkrankung und trat nun vollkommen genesen in der Staatsoper auf. An Netrebkos Seite stand Gatte Yusif Eyvazov, der den Geliebten Cavaradossi spielte. Das Trio der Staatsopernrollendebütanten komplettierte Wolfgang Koch, der die Rolle des Bösewichts Scarpia spielte.

ORF III zeigte am 13. Dezember live und exklusiv Giacomo Puccinis Operndrama „Tosca“ mit Anna Netrebko in ihrem Titelrollendebüt im Haus am Ring und Yusif Eyvazov als Cavaradossi.
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Operndiva Anna Netrebko ist im September am Coronavirus erkrankt – mittlerweile geht es ihr wieder gut

Bei der Oper handelte es sich um die 619. Aufführung von Giacomo Puccinis „Tosca“ in der Regie von Margarethe Wallmann. Auch unter dem neuen Direktor Bogdan Roscic bleibt Wallmann die unumstrittene Regentin der Staatsopern-Inszenierungen. „Man kann über die Wallmann-‚Tosca‘ lästern, aber sie hat immer noch Größe“, sagte Roscic. Er habe in den letzten Jahren ungefähr zehn neue Tosca-Inszenierungen gesehen, die nicht einmal in die Nähe der Qualität von Wallmann kamen, fügte er hinzu. Seit 1958 haben knapp 1,3 Millionen Menschen die zwei Stunden Liebe, Kampf und Leidenschaft im Bühnenbild von Nicola Benois gesehen.

„Rosenkavalier“ am 27. Dezember

Mit den unzähligen Aufführungen von Wallmanns „Tosca“ kann kaum eine Oper mithalten. So kommt Franco Zeffirellis „Boheme“ aus 1963 auf 443 Aufführungen und Otto Schenks „Rosenkavalier“ bringt es derzeit auf 395. Schenks „Rosekavalier“ ist jedoch am 27. Dezember auf ORF III zu sehen. Die TV-Ausstrahlung bringt eine musikalische Neueinstudierung unter Neo-Musikdirektor Philippe Jordan.

ORF III zeigte am 13. Dezember live und exklusiv Giacomo Puccinis Operndrama „Tosca“ mit Anna Netrebko in ihrem Titelrollendebüt im Haus am Ring und Yusif Eyvazov als Cavaradossi.
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Das Power-Paar der Klassik, Anna Netrebko und Yusif Eyvazov

Netrebko nächstes Mal bei den Salzburger Festspielen

Das singende Ehepaar Netrebko/Eyvazov wiederum ist im Sommer wieder in Österreich in ihren Partien zu erleben – allerdings nicht in der Staatsoper, sondern bei den Salzburger Festspielen in der von den Osterfestspielen übernommenen Inszenierung von Michael Sturminger.