Dompfarrer Toni Faber im „Wien heute“-Studio
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Religion

Toni Faber: „Impfgegner wie kleine Kinder“

Der Dompfarrer von St. Stephan, Toni Faber, wird sich sobald als möglich gegen das Coronavirus impfen lassen, sagte er gegenüber „Wien heute“. Über Impfgegner meinte Faber: „Da kommt‘s mir fast vor, dass man mit kleinen Kindern reden muss“.

Impfstoffe sollten allen und vor allem den Verletzlichsten zugänglich gemacht werden, sagte Papst Franziskus am Freitag in seiner Weihnachtsbotschaft. Dem schloss sich Faber an. „Ich selber werde mich, so wie der Herr Kardinal (Christoph Schönborn, Anm.), sobald wie möglich impfen lassen“, sagte Faber. Es sei überhaupt „keine Schwierigkeit, dass man da kleine Beschwernisse, die vielleicht da sein könnten, mit dem aufwiegt, was an Möglichkeiten und Chancen“ da sei.

Für Impfgegner und Menschen die Verschwörungstheorien verbreiten zeigte er kein Verständnis. „Da kommt‘s mir fast vor, dass man mit kleinen Kindern reden muss, die nicht verstehen warum sie jetzt einen Tag das Bett hüten müssen, warum sie jetzt ein Medikament, das nicht süß schmeckt, essen müssen. Ich hoffe, da wird sich die Vernunft und der Verstand gegenüber allen falschen Ängsten durchsetzen“, sagte Faber.

Interview mit Dompfarrer Toni Faber

„Kann nicht mehr unterwegs sein auf drei Kirtagen“

Die Christmette fand am Heiligen Abend im Stephansdom wegen der CoV-Pandemie und den damit einhergehenden Sicherheitsvorkehrungen mit nur 350 Besucherinnen und Besuchern statt. Für gewöhnlich kommen rund 5.000. Ab Montag gibt es – während des dritten Lockdowns – keine öffentlichen Gottesdienste mehr.

„Das heißt, es wird nur mehr stellvertretend zelebriert aus den einzelnen Gottesdienststätten. Wir haben dazugelernt und aufgerüstet, um solche Gottesdienste medial zu übertragen. Wir beten hier stellvertretend für alle Menschen, die uns mitverfolgen wollen“, sagte Faber. In der Situation des Lockdowns müssen man sich darauf konzentrieren was sicher sei.

Während der ersten beiden Lockdowns sei er mehr zum Ordnen, Zusammenräumen, zum Sporteln gekommen und habe auch mehr Zeit zum Lesen und zum Nachdenken gefunden. Und so appellierte Faber: „Bitte nützen Sie die Zeit, dass sie persönlich reifen können. Es stellt den Lebenswandel um, ich kann nicht mehr unterwegs sein auf drei Kirtagen am Abend gleichzeitig, sondern ich kann mehr in mich gehen. Das kann mir nicht schaden und anderen vielleicht auch nicht.“