Neujahrskonzert 2021
Dieter Nagl für die Wiener Philh
Dieter Nagl für die Wiener Philh
Kultur

Barenboim folgt Muti beim Neujahrskonzert

Die Wiener Philharmoniker haben am Neujahrstag ihr traditionelles Neujahrskonzert im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins ohne Livepublikum gespielt. Nächstes Jahr am Pult: Daniel Barenboim.

Barenboim wird 2022 das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker im Musikverein dirigieren. Das gab das Orchester am Freitag bekannt. Damit setzt man nach Routinier Riccardo Muti, der heuer bereits auf seinen sechsten Einsatz am Neujahrskonzertpult kam, auf einen ebenfalls erfahrenen Dirigenten. So wird der Auftritt von Barenboim am 1. Jänner 2022 sein drittes Engagement für das Neujahrskonzert nach 2009 und 2014 werden.

WIENER PHILHARMONIKER UND GESELLSCHAFT DER MUSIKFREUNDE ?WIEDERAUFNAHME DES SPIELBETRIEBES?: FROSCHAUER / BARENBOIM / ANGYAN
APA/HANS PUNZ

„La Speranza“ für Millionen

Muti und die Philharmoniker setzten beim Konzert 2021 zumindest vom Programm her auf altvertraute Klänge. Wieder dominierten Werke der Strauß-Dynastie das Konzert. Das traditionelle Neujahrskonzert wurde heuer in 90 Länder übertragen. Aufgrund der Pandemiebestimmungen fand das Konzert diesmal ohne Livepublikum statt. Muti stand bereits zum sechsten Mal am Neujahrspult.

Neujahrskonzert 2021
Dieter Nagl für die Wiener Philh
Die Wiener Philharmoniker beim Neujahrskonzert 2021 unter Riccardo Muti

Es sei seltsam, diese Musik, die in ihrer „Freude und Nostalgie“ als unmittelbares Geschenk an das Publikum zu verstehen sei, vor einem leeren Saal zu spielen. „Die ‚Polka schnell‘ ist wie ein rasanter Zug, der dann in einem Bahnhof einfährt. Da erwartet man, dass jemand dort auf einen wartet und reagiert.“ Doch das Orchester wisse, „dass wir mit Millionen von Menschen rund um die Welt verbunden sind. Wir schicken ihnen la Speranza, die Hoffnung“, sagte Muti.

Wiederholt in ORF und 3sat

ORF III wiederholt das Neujahrskonzert noch am Abend ab 20.15 Uhr. 3sat folgt am 2. Jänner um 20.15 Uhr, und ORF2 legt in der „matinee“ am 6. Jänner ab 10.05 Uhr nach.

„Livemusik schmerzlich vermisst“

„Wir hatten 25.000 Gäste und keinen einzigen CoV-Fall.“ Die Pandemie habe die gesamte weltweite Community der klassischen Musik in eine völlig unerwartete Krise gestürzt. „Die Schäden – die persönlichen und die der Institutionen – sind enorm, und die Livemusik wird schmerzlich vermisst.“ Daher sei das Neujahrskonzert auch ein Signal der Hoffnung, „dass bald alle Musiker überall wieder spielen können“, so der Musikvereinsintendant.

Im Pausenfilm wurde das Burgenland mit seiner Natur und Kulturgeschichte sowie mit seinem reichen musikalischen Erbe rund um Joseph Haydn und Franz Liszt gewürdigt. Im Konzertprogramm dominierten freilich Johann Strauß und Co. Den Auftakt machte Franz von Suppe, zwischendurch erklangen Nummern von Carl Zeller, Karl Millöcker und Karl Komzak, aus der Strauß-Dynastie waren neben den traditionellen Zugaben von „Donauwalzer“ und „Radetzkymarsch“ auch andere populäre Stücke wie der „Frühlingsstimmen“-Walzer oder der „Kaiser-Walzer“ dabei.