Kellner deckt Tisch in Restaurant
APA/Herbert Neubauer
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Wirtschaft

Arbeitslosigkeit steigt: 186.000 ohne Job

Die CoV-Krise hat dem Arbeitsmarkt schwer zugesetzt. Im Dezember stieg die Zahl der Menschen, die arbeitslos oder in Schulung sind, im Vergleich zum Dezember 2019 um 22,6 Prozent. Insgesamt sind derzeit über 186.000 Menschen ohne Job und über 60.000 in Kurzarbeit.

Die Zahl der beim AMS Wien als arbeitslos vorgemerkten Personen betrug 156.496, meldete das AMS Wien Montagvormittag. Das ist ein Anstieg um 24,3 Prozent. Die Zahl der AMS-Kundinnen und -Kunden in Schulungen stieg um 14,6 Prozent auf 29.802 an. In Summe beider Gruppen gibt es einen Anstieg um 22,6 Prozent.

Die Entwicklung verschlechterte sich auch im Vergleich zum Vormonat. Gegenüber dem November wuchs die Zahl der Menschen auf Jobsuche um 8,9 Prozent, war aber gegenüber dem Höchststand Ende April 2020 um 14,2 Prozent geringer. Im Jahresvergleich wurde die Zahl der Über-50-Jährigen, die arbeitslos oder in Schulung sind, um 23,5 Prozent größer, die der Unter-25-Jährigen um 15,5 Prozent.

Arbeitslosigkeit um 22 Prozent gestiegen

Die CoV-Krise hat dem Arbeitsmarkt schwer zugesetzt. Im Dezember stieg die Zahl der Wiener, die arbeitslos oder in Schulung sind, im Vergleich zum Dezember 2019 um 22,6 Prozent. Insgesamt sind derzeit über 186.000 Wiener ohne Job und über 60.000 in Kurzarbeit.

Hotellerie, Gastronomie, Handel, Bau

Österreichweit waren Ende Dezember über eine halbe Million Menschen ohne Job. Das sind um 28 Prozent mehr als im Dezember des Vorjahres. Zusätzlich sind über 400.000 Menschen derzeit in Kurzarbeit. Das Arbeitsmarktservice veröffentliche am Montag auch den Arbeitslosigkeit-Jahresschnitt in ganz Österreich. Im Gesamtjahr 2020 gab es 466.746 Arbeitslose und Schulungsteilnehmer, ein Plus von 28,5 Prozent gegenüber 2019.

Vor allem die Gastronomie und Hotellerie sind es, die auch in Wien den höchsten Zuwachs bei den Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen haben. HIer gibt es ein Plus von 60,4 Porzent gegenüber dem Dezember des Vorjahres. Im Bau stieg die Arbeitslosigkeit um 9,9 Prozent, im Handel um 27,7 Prozent und in der Warenproduktion um 21,6 Prozent.

Qualifizierung: „Das Beste daraus machen“

Seit Beginn der dritten Kurzarbeitsphase Anfang Oktober bearbeitete das AMS Wien Kurzarbeitsprojekte von 8.925 Wiener Unternehmen für 66.609 Personen. Das AMS Wien bemühe sich weiterhin um die rasche Abarbeitung der Kurzarbeitsanträge, um die Wiener Unternehmen bestmöglich in dieser herausfordernden Zeit zu unterstützen, hieß es.

Der Fokus des AMS Wien im neuen Jahr liegt ebenfalls weiterhin in der Qualifizierung der Wiener Arbeitsuchenden. „Die Corona Job- und Weiterbildungsoffensive der Bundesregierung bietet dem AMS Wien große Möglichkeiten, um in dieser schwierigen Zeit das Beste daraus zu machen und unsere Kundinnen und Kunden zu animieren, in die eigene Aus- und Weiterbildung zu investieren“, sagte Martin Kainz, Leiter der Abteilung Service für Arbeitskräfte im AMS Wien.

120 Euro Bildungsbonus ab vier Monaten

Für diese Weiterbildungsoffensive stockte das AMS Wien sein Angebot an Kursen, Projekten und Förderungen für jedes Bildungsniveau auf. Für Schulungen ab vier Monaten gibt es zusätzlich den Bildungsbonus von 120 Euro im Monat.

Ab Mitte Jänner 2021 wird es eine eigene Telefonhotline beim AMS Wien geben, wo man sich über die Job- und Weiterbildungsoffensive informieren kann. „Wir sind schon sehr gut unterwegs in Wien und freuen uns über gute Teilnahmezahlen in unseren Schulungsangeboten. Dennoch möchten wir noch mehr informieren und dazu animieren, sich weiterzubilden. Jetzt ist die beste Zeit dafür“, so Kainz.

Den Höhepunkt an arbeitslos gemeldeten Personen erwarte Kainz für Ende Jänner. „Wir denken, dass das so sein wird, und dass es dann wieder mit Februar, März, April langsam mit den Arbeitslosenzahlen bergab und mit der Wirtschaft wieder bergauf gehen wird“, so Kainz. Das habe auch mit der CoV-Impfung zu tun. „Wir denken, dass sich parallel mit der Steigerung der Impfrate auch wirtschaftlich einiges tun wird“, so Kainz.