Die meisten Starts und Landungen bedeuten auch Stress für das Team am Vorfeld
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

CoV: Rückstand bei Ticket-Rückerstattung

Die Rückerstattung für stornierte Flugtickets aus dem ersten Lockdown ist noch immer nicht abgeschlossen. Allein das Fluggastrechtsportal FairPlane erhält aktuell noch immer bis zu 1.500 Anfragen monatlich.

Rückerstattet wurden vor allem Tickets, die direkt bei Fluggesellschaften gebucht wurden, sagte Andreas Sernetz, Geschäftsführer des Fluggastrechtsportals FairPlane gegenüber Radio Wien. Offen seien hingegen oft noch Ticketkäufe, die über Onlineportale oder Reiseveranstalter abgewickelt wurden.

Hier würden Fluggesellschaften oft die Daten der Fluggäste nicht kennen. „Onlineportale und Reiseveranstalter halten hier einige Daten zurück. Die Fluglinie muss also, um die Rückerstattung abwickeln zu können, mit dem Reiseveranstalter oder dem Reisebüro in Kontakt treten, und die Rückerstattung veranlassen“, erklärte Sernetz. Manchen Fluggesellschaften sei das aber zu viel Aufwand und sie „reden sich teilweise raus, dass das viel komplexer sei und viel Kommunikation verloren gehe“.

Klagsdrohungen verfehlen ihre Wirkung nicht

Außerdem würden Fluggäste oft vor Klagen zurückscheuen. Drohen aber Flugrechtsportale, die Arbeiterkammer oder Konsumentenschützer mit Klagen, so funktioniere die Rückerstattung plötzlich doch. „Wenn wir nachfragen und die Fluglinie weiß, dass die Klage droht, können auch diese Tickets rasch geklärt werden“, sagte Sernetz.

Das Fluggastrechtsportal wies darauf hin, dass Billigflüge eben im Fall des Falles teuer kommen können. „Billige Tickets haben ihren Nachteil. Wenn man um 50 Euro durch Europa fliegt, kann man sich nicht den gleichen Servicelevel erwarten, als wenn das 500 Euro kostet“, so Sernetz. Und: Man solle sich überlegen, eher direkt bei der Fluggesellschaft zu buchen, auch wenn das etwas teurer ist. „Je näher man an der Fluglinie dran ist, desto einfacher ist die Rückerstattung“.

„Ryanair und Laudamotion die Schlusslichter“

So warten laut Sernetz selbst heute noch Fluggäste auf ihr Geld für Tickets aus dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020. Sernetz schätzte, dass sich rund zwei Drittel aller monatlichen Anfragen, die bei FairPlane eingehen, noch immer auf den ersten Lockdown beziehen. „Es kommen dazu ungefähr 1.500 Anfragen pro Monat herein“.

Die AUA überwies bis August des Vorjahres rund 120 Millionen Euro für stornierte Flüge aus dem ersten Lockdown zurück. „Wir können ganz klar sagen, dass Ryanair und Laudamotion die Schlusslichter beim Ticketrückerstatten sind. Man muss hier aber Easyjet hervorheben, die ja auch eine Billigfluglinie ist, die nahezu alle Tickets abgearbeitet hat“, so Sernetz.