Mitarbeiter des Magistrats baten die Polizei um einen Assistenzeinsatz bei einer Kindesabnahme. Einem Paar sollten die drei Kinder abgenommen werden, die Gründe dafür wurden nicht bekanntgegeben. Weil die Familie auch einen Hund besitzt, wurde die Diensthundeeinheit hinzugezogen. Der Vater verhielt sich zunächst unauffällig, verließ laut Polizeisprecher Daniel Fürst freiwillig die Wohnung und ging zu seinem in der Nähe abgestellten Auto.
Als die Kinder aus dem Haus und dann mit einem Auto weggebracht wurden, sei der 31-Jährige plötzlich losgefahren. Er beschädigte ein Einsatzfahrzeug der Diensthundeeinheit und verletzte dabei zwei Polizisten. Ein Polizeidiensthundeführer postierte sich darauf vor das Fahrzeug des Mannes, um ihn zu stoppen. Der Vater aber beschleunigte und fuhr den Beamten an. Dieser wurde mehrere Meter weit auf der Motorhaube mitgeschleift. Einer der Polizisten gab einen Warnschuss ab. Der 31-Jährige raste mit dem Auto trotz roter Ampel davon.
Polizisten klammerten sich an Auto
Kurz darauf erkannten andere Polizisten auf der Währinger Straße das Fahrzeug. Drei Beamte wollten es auf der Fahrbahn mit gezogener Waffe anhalten. Der 31-Jährige stoppte kurz, beschleunigte dann aber wieder und fuhr die beiden Polizisten an, die vor seinem Auto gestanden waren. Die Beamten klammerten sich an Motorhaube und Dachfenster fest, um nicht überfahren zu werden.
Der dritte Polizist, der neben dem Auto postiert gewesen war, gab angesichts der Lebensgefahr, in der sich seine Kollegen befanden, einen Schuss auf das Auto ab. Aber erst, nachdem ein dritter Schuss gefallen war, hielt der Wagen an: Einer der mitgeschleiften Polizisten gab von der Motorhaube des Fluchtwagens aus einen Schuss durch das geöffnete Panoramafenster ab. Der 31-Jährige habe danach noch vehement Widerstand gegen seine Festnahme geleistet, so Polizeisprecher Fürst.
Kinder in Obhut des Jugendamts
„Insgesamt wurden bei dem Einsatz fünf Polizisten verletzt“, sagte Fürst. Wie schwer und welcher Art die Verletzungen sind, blieb zunächst unklar. Die Kinder des aus der Dominikanischen Republik stammenden Mannes kamen wie ursprünglich geplant in die Obhut des Jugendamts.