Piotr Beczala als Werther im Rahmen einer Probe der Oper „Werther“ die aus (fast) leeren Haus am 10. Jänner auf ORF III zu sehen ist
Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
Kultur

Startenor vermisst „mysteriösen Energieaustausch“

Der polnische Startenor Piotr Beczala ist am Sonntag in der Fernsehübertragung von „Werther“ aus der so gut wie leeren Wiener Staatsoper zu erleben. Im Gespräch sagte er, er vermisse den „mysteriösen Energieaustausch zwischen Publikum und Bühne“.

Der 53-jährige Startenor, dessen beeindruckende Karriere jüngst von Susanne Zobl im Band „In die Welt hinaus“ aufgezeichnet wurde und der seit 1996 an der Staatsoper singt, gab sein Wiener Rollendebüt in der Titelpartie. Für die französische Mezzosopranistin Gaelle Arquez war es das weltweite Rollendebüt als Charlotte. In weiteren Rollen sind Clemens Unterreiner und Daniela Fally zu erleben.

Startenor vermisst Publikum in Staatsoper

Der polnische Startenor Piotr Beczala ist am Sonntag in der Fernsehübertragung von „Werther“ aus der so gut wie leeren Wiener Staatsoper zu erleben. Im Gespräch sagte er, er vermisse den „mysteriösen Energieaustausch zwischen Publikum und Bühne“.

„Wir müssen einfach mehr Energie geben“

Bei der Aufführung im Dezember waren nur wenige Beobachter zugelassen. Und so machte Beczala nach seinem Auftritt beim Galaabend der italienischen Scala zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage die Erfahrung, was es heißt, buchstäblich ins Leere zu singen.

TV-Hinweis:
Als Einstimmung lädt „Erlebnis Bühne“ am Sonntag um 20.00 Uhr auf ORF III zu den „Kulissengesprächen mit Barbara Rett“. Anschließend wird ab 20.15 Uhr die Wiederaufnahme des „Werther“ in der Inszenierung von Andrei Serban gezeigt.

„Das ist schon schwierig. Ich habe genug Erfahrung, auch für Fernsehproduktionen. Aber tatsächlich vermisst man diesen mysteriösen Energieaustausch zwischen Publikum und Bühne. Und wenn man das vermisst, muss man das ein bisschen korrigieren, das heißt wir müssen einfach mehr Energie geben“, sagte Beczala gegenüber „Wien heute“.

„Nabucco“ mit Placido Domingo am 24. Jänner

Weil der Lockdown zumindest um eine Woche verlängert wurde, setzt die Wiener Staatsoper nun auf eine Verlängerung der ORF-Kooperation. So wird zum bereits fixierten „Werther“ am 10. Jänner nun auch eine Wiederaufnahme von „Nabucco“ mit Placido Domingo von ORF III am 24. Jänner ausgestrahlt.

„Die generelle Linie des Hauses ist: So lang der Lockdown dauert, Proben dürfen wir ja, entwickeln wir die Neuproduktionen, bringen sie auf die Bühne, entproben und spielen sie ein Mal“, sagte Staatsoperndirektor Bogdan Roscic.