Kopfhörer der Wiener Firma „Austrian Audio“
ORF
ORF
Lifestyle

Kopfhörerhersteller profitiert von CoV-Krise

Im Vorjahr sind viele heimische Unternehmen von der CoV-Krise arg gebeutelt worden. Erfolgsgeschichten sind rar, aber es gibt sie: Das junge Wiener Start-Up „Austrian Audio“ hat Kopfhörer und Mikrofone entwickelt, die gerade in Zeiten von Home Office gefragt sind.

Martin Seidl war Manager bei der traditionsreichen Firma AKG, die 1947 als „Akustische Kino und Geräte-Gesellschaft“ gegründet wurde und weltweit für hochwertige Mikrofone bekannt war. 2017 wurde AKG von einem großen südkoreanischen Konzern aufgekauft und das war gleichzeitig die Geburtsstunde von „Austrian Audio“: 22 ehemalige AKG-Mitarbeiter taten sich zusammen, um in Liesing weiter Mikrofone und Kopfhörer zu produzieren.

Jetzt gibt es zwei Kopfhörermodelle, das eine als In-Ear- das andere als Over-Ear-Kopfhörer. „So einen Kopfhörer entwickelst du nicht von heute auf morgen. Wir haben mit der Kopfhörerentwicklung, mit der Konstruktion, den Lautsprechern vor über zwei Jahren angefangen. Das dauert, in so einem Kopfhörer sind ja bis zu hundert verschiedene Teile verbaut, die du erst konstruieren und entwickeln musst. Vor zwei Jahren hat natürlich noch keiner gewusst was 2020 bringen wird“, spielt Seidl auf die Coronaviruskrise und die vermehrte Arbeit von zu Hause an.

„Froh, dass wir rechtzeitig auf den Markt gekommen sind“

Denn „natürlich ist in Zeiten von Corona der Kopfhörer immer wichtiger geworden. Leute hören Musik, sind zu Hause, oder Musiker produzieren zuhause, Home Recording oder auch Youtubeing. Eigentlich sind wir froh und glücklich, dass wir mit zwei Kopfhörerprodukten jetzt rechtzeitig auf den Markt gekommen sind“, so Seidl.

Die Kopfhörer der Wiener Firma sind ab 300 Euro zu haben. „Man macht viel Marktanalyse, um zu schauen, wo können wir noch etwas drauflegen, was es so noch nicht am Markt gibt“, sagt Produktentwickler Christoph Frank.

Kopfhörer als Hörgerät?

Die Wiener Firma „Austrian Audio“ entwickelt derzeit Kopfhörer, die gleichzeitig als Hörgerät verwendet werden können.

Zwei Nominierungen bei TEC-Awards

Aber kann man bei einem Produkt nach über 100 Jahren noch viel entwickeln und verbessern? „Es haben sich Materialen verändert. Es gibt neue Möglichkeiten um auch die Produktion sinnvoller zu gestalten, um hochqualitative Mikrofone und Kopfhörer in ein Preissegment zu bekommen“, so Seidl. Und: Zurzeit wird im Unternehmen daran gearbeitet, dass Kopfhörer in Zukunft auch als Hörgerät verwendet werden können.

Am 22. Jänner werden die „Technical Excellence & Creativity Awards“, kurz TEC-Awards, vergeben. Das ist so etwas wie ein Oscar für besondere technologische Innovationen im Audiobereich. Austrian Audio ist zwei Mal nominiert.