Klebeband mit Text: Bitte Abstand halten
ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer
Chronik

Neue CoV-Regeln: Vieles zu Kontrollen unklar

Eine FFP2-Maskenpflicht etwa in den „Öffis“, ein Mindestabstand von künftig zwei Metern im öffentlichen Raum: Die Coronavirus-Regeln werden ab 25. Jänner verschärft. Wie scharf die Kontrollen dazu werden, ist noch nicht klar.

Bei den ÖBB laufen laut einem Sprecher noch die Feinabstimmungen zu den Kontrollen der FFP2-Maskenpflicht. Bis Mittwoch könne man schon mehr sagen, hieß es gegenüber wien.ORF.at. Die Strafhöhe von 40 Euro soll voraussichtlich bleiben.

Aktuell wird in den ÖBB-Zügen im Zuge der Fahrscheinkontrolle auch die Mund-Nasen-Schutz-Pflicht kontrolliert, in den Bahnhöfen übernimmt das das Sicherheits- und Informationspersonal der ÖBB. Grundsätzlich sei die Masken-Disziplin seit spätestens Herbst hoch, schildert der ÖBB-Sprecher. Derzeit gebe es rund zehn Strafen pro Tag – in ganz Österreich.

Fahrgäste mit Mund-Nasenschutz zu Maskenpflicht in der U-Bahn
APA/Hans Punz
Eine Stoffmaske reicht in der U-Bahn ab 25. Jänner nicht mehr

Wiener Linien planen Schulungen

Teurer ist es das Verweigern der Maske bei den Wiener Linien mit Strafen von 50 Euro. Seit Beginn der Maskenpflicht im April wurden 322 derartige Strafen ausgestellt – davon seit November knapp 80. Außerdem gab es seit April 95.159 „Ansprachen“ – also quasi Ermahnungen bzw. Erinnerungen an die Maskenpflicht. Wie die ÖBB bewertet man die Masken-Disziplin der Fahrgäste als derzeit hoch.

Vorerst keine Details gab es bei den Wiener Linien dazu, wie die kommende Tragepflicht für FFP2-Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln kontrolliert wird. Man warte noch auf die diesbezügliche Verordnung. Prinzipiell werden aber die rund 330 Sicherheits- und Servicemitarbeiterinnen und -mitarbeiter ab 25. Jänner angehalten, die Vorschrift zu überprüfen, so das Unternehmen.

Das Personal werde entsprechend geschult und darüber informiert, wie eine FFP2-Schutzmaske grundsätzlich aussehe – die sich ja jedenfalls von herkömmlichen Mund-Nasen-Schutz oder von einem Tuch bzw. Schal unterscheide. Auch das Personal selbst werden FFP2-Masken tragen, betonte ein Sprecher der Wiener Linien gegenüber der APA.

Fahrgastzahlen stiegen im Dezember wieder

Die Fahrgastzahlen stiegen bei den Wiener Linien unterdessen zuletzt wieder. Derzeit verzeichne man bei der Auslastung ein Minus von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Frühjahr betrug das Minus noch 80 Prozent – und auch im November waren es durch den zweiten Lockdown zunächst noch um 60 Prozent Fahrgäste weniger. Im Dezember seien diese jedoch wiedergekommen, so eine Sprecherin gegenüber wien.ORF.at. Und sie sind offenbar auch trotz der Verschärfungen nach Weihnachten geblieben.

++ THEMENBILD ++ CORONAVIRUS – Polizeikontrollen SITUATION IN DER WIENER INNENSTADT
APA/HELMUT FOHRINGER
Künftig gilt in der Öffentlichkeit ein Zwei-Meter-Mindestabstand

4.656 Anzeigen in Wien seit zweitem Lockdown

Bedeckt hält man sich zu den Kontrollen der verschärften Regeln auch noch im Innenministerium. Derzeit stellen sich ja viele Fragen – ist etwa ein Zwei-Meter-Abstand etwa auf Gehsteigen überhaupt möglich? Führt das de facto zu einer Maskenpflicht auch im Freien? Wie Kontrollen genau aussehen werden, lasse sich jetzt noch nicht beurteilen, da eine entsprechende Verordnung noch nicht vorliege, erklärte ein Sprecher des Innenministeriums gegenüber Radio Wien.

Wie bisher soll aber Dialog an erster Stelle stehen und man wolle mit Augenmaß vorgehen. Übertretungen würden aber natürlich weiterhin geahndet, besonders bei Uneinsichtigkeit. Von Beginn des zweiten Lockdowns Mitte November bis 18. Jänner gab es in Wien laut Innenministerium 4.656 Anzeigen und 1.947 Organmandate wegen Verstößen gegen die Coronavirus-Regeln – worum es dabei jeweils gegangen ist, wird in der Statistik jedoch nicht erfasst.