Luftbild Wien Blick auf Donaukanal und Kahlenberg
ORF.at/Sonja Ryzienski
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Chronik

Wien wächst: Zwei Mio. Einwohner bis 2027

Wien ist im Vorjahr trotz der CoV-Pandemie um 10.000 Personen gewachsen. Mit 1,92 Millionen Menschen ist Wien nun die fünftgrößte Stadt der EU und soll 2027 die Grenze von zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern überschreiten.

Durchschnittlich wächst Wien um rund 22.000 Einwohner pro Jahr (2010 bis 2019). Dieser Wert wurde im Coronavirus-Jahr 2020 mit 10.000 neuen Wienerinnen und Wienern zwar nicht einmal zur Hälfte erreicht. Dennoch war die Geburtenbilanz leicht positiv: 17.700 Todesfällen standen 18.700 Geburten gegenüber.

Zuwanderer am häufigsten aus Deutschland und Syrien

Und auch die „Wanderungsbilanz“ – also die Summe aus Zuwanderung minus Abwanderung – war mit 9.000 im Plus, wenn auch deutlich geringer als etwa 2015. wie Peter Wieser von der Wiener Landesstatistik bei einer Pressekonferenz am Freitag sagte. Die häufigsten Geburtsländer der Zuwanderer sind Deutschland und Syrien (je 1.700), Rumänien (1.300) und Afghanistan (1.000) sowie – wegen der Öffnung des EU-Arbeitsmarkts – Kroatien (600). Wobei Wieser davon ausgeht, dass Syrer und Afghanen häufig keine Neuzuwanderer sind, sondern aus anderen Bundesländern nach Wien kommen.

Tendenziell Wien den Rücken gekehrt haben im Vorjahr übrigens Serben (inklusive Montenegro und Kosovo) und Türken. Hier sind jeweils 400 Personen mehr ab- als zugewandert. „Wir haben etwas anders als in den letzten Jahren einen Rückgang von den traditionellen Herkunftsländern. Also das bezieht sich vor allem auf Serbien, Montenegro, Kosovo“, sagte Wieser.

Außenbezirke wachsen, Innenstadt und Westen stagniert

Wo viel gebaut wird, da zieht es auch viele Menschen zum Wohnen hin. Aktuell sind das laut Bevölkerungsstatistik die großen Außenbezirke (am stärksten in Floridsdorf), während die Innenbezirke und der Westen eher stagnieren. „Wir haben einen Trend auch fortgesetzt, dass nämlich die Flächenbezirke, also Osten oder Süden, insbesondere Floridsdorf ist hier hervorzuheben, dazugewonnen haben, während wir im Westen eher einen leichten Rückgang hatten, insbesondere in der Josefstadt, Margareten und der Brigittenau“, sagte Wieser.

Wien ist mit einem Durchschnittsalter von 41 Jahren österreichweit weiterhin das jüngste Bundesland. Gleichzeitig gibt es aber auch besonders viele Über 80-Jährige. „Wir wissen von 1940 bis 1944 hat es einen Babybomm gegeben. Das heißt, es ist auch davon auszugehen, dass die Gruppe der 80plus auch in den nächsten Jahren stärker ansteigen wird“, so Wieser. Ob während des ersten Jahres der Coronavirus-Krise mehr Babys gezeugt wurden, lässt sich in der Statistik übrigens noch nicht erkennen, sagte Landesstatistiker Ramon Bauer. Hier müsse man die Daten des nächsten Jahres abwarten.