Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Donnerstag, 4. Februar 2021, im Rahmen der Pressekonferenz „Neu adaptierter Wiener Impfplan“ im Wiener Rathaus.
APA/HERBERT NEUBAUER
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Coronavirus

CoV-Impfung: Phase Zwei ab Anfang März

Lehrer, Apotheker, Polizisten: Der Plan sei, „Anfang März“ in „Phase Zwei“ des Wiener Impfplans zu kommen und diese Personengruppen zu impfen, sagte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Möglich sei das durch die Zulassung des Impfstoffes von AstraZeneca.

„474.000 Menschen sind mit Stand heute (Donnerstag, Anm.) angemeldet für eine Impfung. Das ist die Basis für unsere operative Planung. Ein klares Statement der Wiener Bevölkerung zur Impfbereitschaft“, sagte Hacker. Man stehe aber vor dem Problem, dass sich „täglich Zahlen ändern, wie viele Impfdosen zur Verfügung stehen werden“. Deshalb würden sich auch die Planungen in den Bundesländern ständig ändern. Klar ist jedenfalls, dass durch die kürzliche Zulassung des AstraZeneca-Impfstoffs unter dem Strich wesentlich mehr Impfdosen zur Verfügung stehen.

Gestapeltes Balkendiagramm mit den geplanten und verfügbaren Impfdosen für Wien nach Kalenderwochen
Grafik: ORF.at; Quelle: Stadt Wien

Mitte Februar weitet sich Impfkreis aus

Konkret plant die Stadt derzeit bis zur achten Kalenderwoche, also Ende Februar. Bis dahin sollen 97.800 Menschen ihren ersten Stich erhalten haben und 52.100 Personen bereits vollimmunisiert sein. Für die restlichen fünf Wochen bis Ostern rechnet die Stadt mit knapp 220.000 Dosen, die Unsicherheit dabei ist aber groß. Neben Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen werden in den nächsten Wochen die Impfaktionen für Rettungsdienste, die mobile Pflege und die niedergelassenen Ärzte fortgesetzt. Neu hinzu kommen ab etwa der zweiten Februarhälfte Personen mit Behinderung, Pflegebedürftige zu Hause, Ambulatorien und Reha-Kliniken sowie Mitarbeiter in Covid-Laboren.

Lehrer, Apotheker, Polizisten ab März an der Reihe

„Für die erste Märzwoche sind über 57.000 Impfdosen angekündigt, da ist aber noch fraglich, ob das kommen wird. Deshalb müssen wir ständig adaptieren“, so Hacker. Wahrscheinlich müsse man in der nächsten Woche wieder eine Überarbeitung des Impfplanes machen. „Anfang März“ sei aber der Plan, in „Phase Zwei einzuschwenken. Die ersten Zielgruppen sind Betreuungseinrichtungen im Sozialbereich, das Bildungspersonal, Kindergartenpädagoginnen, körpernahe Gesundheitsdienstleister, Apotheken oder die Polizei“, sagte Hacker.

Gleichzeitig werden in Kooperation mit der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung schrittweise die Betriebe kontaktiert, um den Impfbedarf zu erheben bzw. die Verabreichung zu organisieren. Wobei sich Hacker vorstellen kann, einzelne „hochexponierte“ Vertreter von Unternehmen wie Schaffner, Menschen im Verkauf ohne Schutzvorrichtung – wie im Textilhandel – oder Personal, das „zwingend ins Ausland reisen muss“, in die frühere zweite Phase vorzuziehen.

CoV-Impfung: Phase zwei ab Anfang März

Lehrer, Apotheker, Polizisten: Der Plan sei, „Anfang März“ in „Phase Zwei“ des Wiener Impfplans zu kommen und diese Personengruppen zu impfen, sagte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Möglich sei das durch die Zulassung des Impfstoffes von AstraZeneca.

Ab April massiv mehr Impstoff

Phase Eins werde aber nie endgültig abgeschlossen sein. „Wenn es Personalwechsel gibt in einem Spital oder Pflegeheim, wird nach Phase Eins geimpft“, sagte Hacker. Im März sollen mobile Teams auch bettlägrige Personen mit Impfstoff von Biontech/Pfizer zuhause impfen. Ab April soll ordentlich aufs Tempo gedrückt werden, da sich die gelieferten Impfstoffmengen massiv erhöhen würden. „Ich rechne mit dem Zehnfachen“, so Hacker. Dann sollen die Betriebe immunisiert werden, ab Mai/Juni steht die Inbetriebnahme großer und kleiner Impfstraßen für die breite Bevölkerung am Plan. Auch Hausärzte sollen eine wichtige Rolle bei der Impfung spielen.

Hacker rechnete damit, dass bis Ende September die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren mit einer Impfung gegen das Coronavirus versorgt werden kann – basierend auf einer Durchimpfungsrate von 75 bis 80 Prozent. Dass der einfach zu lagernde Impfstoff von AstraZeneca derzeit nur an Menschen unter 65 Jahren verabreicht werden kann, habe natürlich Einfluss auf den Impfplan gehabt, so Hacker. Denn damit hätten schon bald bettlägerige Senioren daheim geimpft werden sollen. Es habe sich aber herausgestellt, dass der Impfstoff von Biontech/Pfizer auch für mobile Hausbesuche eingesetzt werden könne.

Schutz im Vordergrund

Michael Binder, medizinischer Direktor des Wiener Gesundheitsverbunds, versuchte, Vorbehalte gegen den AstraZeneca-Impfstoff zu zerstreuen. Alle drei bisher in der EU zugelassenen Fabrikate hätten das angestrebte Ziel klar nachgewiesen, schwere Erkrankungen und Tod durch eine Covid-Infektion zu verhindern.