Laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) wurde über das Vermögen der Betreibergesellschaft ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Handelsgericht Wien eröffnet. Die Passiva wurden mit 940.000 Euro beziffert. Rund 22 Gläubiger und 13 Dienstnehmer sind betroffen. Die Finanzierung des Sanierungsplans mit einer Quote von 20 Prozent soll aus dem Fortbetrieb gelingen, hieß es.
Keine Beteiligung der Stadt
Zuletzt sollte es Unterstützung in Form einer Beteiligung der eigens von der Stadt Wien eingerichteten „Stolz auf Wien“-GmbH geben. Allerdings kam es nicht mehr dazu. Das Ziel dieser Initiative war es, von der CoV-Krise betroffenen Unternehmen zu helfen.
Laut dem Geschäftsführer von „Stolz auf Wien“, Philipp Walter hieß es "Der Investitionsbeirat der „Stolz auf Wien“ Beteiligungs GmbH hat einer Beteiligung an der Coinberg – Café Ritter – GmbH Anfang Oktober 2020 auf Basis der vorliegenden Ergebnisse des Wirtschaftsprüfers eine positive Empfehlung ausgesprochen. Im Rahmen der Vertragserrichtung und der damit verbundenen wichtigen rechtlichen Due Diligence-Prüfung konnten jedoch bislang nicht alle Sachverhalte positiv beantwortet werden, die sich aus der Zeit vor COVID19 ergeben. Die Beteiligung konnte daher bis heute formal nicht abgeschlossen werden.“
Cafe Ritter ist insolvent
Das seit 1907 bestehende Cafe Ritter in Ottakring hat Insolvenz angemeldet. Als Ursache wurde der Umsatzeinbruch in der Coronavirus-Kise genannt. An dem Jugendstilkaffeehaus wollte sich zuletzt die Stadt Wien beteiligen.
Ernst Happel war Stammgast
Erst 2016 wurde das Kaffeehaus von der neuen Lokalbesitzerin Martina Postl komplett saniert. Dieser Totalumbau sollte das mittlerweile schwach besuchte Cafe wieder beliebter machen. Eine Schließung kam nicht infrage. Schließlich blickt das Kafeehaus auf eine lange Tradition zurück: 1907 wurde das Jugendstilcafe von Wilhelm Ritter gegründet. Seither ist das Cafe Ritter ein fester Bestandteil der Wiener Kaffeehauskultur und diente als Treffpunkt vieler berühmter Personen. Auch Fußballlegende Ernst Happel war oft zu Gast.