Johann Jakob Hartmann, Das Wasser, undatiert
Johannes Stoll / Belvedere, Wien
Johannes Stoll / Belvedere, Wien
Kultur

Belvedere zeigt Johann Jakob Hartmann

Genaues Hinsehen ist gefordert, um den Reiz der Bilder von Johann Jakob Hartmann zu erfassen: Dem böhmischen Barockmaler ist im Oberen Belvedere eine Ausstellung im Rahmen der Reihe „Im Blick“ gewidmet.

Den Blick wusste Hartmann geschickt zu steuern, sind seine Landschaftsbilder doch von dichten Wäldern, detailreichen Figurengruppen und dem Abschweifen in die Ferne geprägt. Eigentlich schon für Ende Jänner angesetzt, bietet sich durch die nun erfolgte Wiedereröffnung der Museen ab Dienstag die Möglichkeit, unter anderem Hartmanns Werkserie zu den vier Elementen Wasser, Feuer, Erde und Luft zu begutachten.

Dadurch rücke man nicht nur „die Ära des böhmischen Barock, sondern auch ein Stück weit die Geschichte unserer Sammlung“ in den Fokus, unterstrich Belvedere-Generaldirektorin Stella Rollig bei einem virtuellen Ausstellungsrundgang am Montag.

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Johann Jakob Hartmann, Das Feuer, undatiert
Johannes Stoll / Belvedere, Wien
Johann Jakob Hartmann, Das Feuer, undatiert
Johann Jakob Hartmann, Das Wasser, undatiert
Johannes Stoll / Belvedere, Wien
Johann Jakob Hartmann, Das Wasser, undatiert
Ausstellungsansicht: Johann Jakob Hartmann
Johannes Stoll / Belvedere, Wien
Johann Jakob Hartmann, Die Erde, undatiert
Johannes Stoll / Belvedere, Wien
Johann Jakob Hartmann, Die Erde, undatiert
Ausstellungsansicht: Johann Jakob Hartmann
Johannes Stoll / Belvedere, Wien
Johann Jakob Hartmann, Die Luft, undatiert
Johannes Stoll / Belvedere, Wien
Johann Jakob Hartmann, Die Luft, undatiert
Johann Jakob Hartmann, Landschaft mit Festgesellschaft, undatiert
Johannes Stoll / Belvedere, Wien
Johann Jakob Hartmann, Landschaft mit Festgesellschaft, undatiert

Schau umfasst insgesamt 20 Werke

Hartmann ist der Österreichische Galerie Belvedere schon lange verbunden, kamen die insgesamt sechs von ihm gezeigten Arbeiten doch im späten 18. Jahrhundert in deren Bestand. „Hartmann hat sich eines altmodischen, retardierenden Stils bedient, der sehr gefragt war zu seiner Zeit“, erläuterte Kurator Georg Lechner.

Allen voran der Einfluss flämischer Meister ist hier zu nennen, mit dem der um 1658 geborene Hartmann den damaligen Publikumsgeschmack traf. Um das zu verdeutlichen, sind unter den insgesamt 20 Arbeiten der Schau auch Werke von Jan Brueghel dem Älteren sowie Adriaen van Stalbemt.

Im Mittelpunkt aber steht die Elemente-Serie von Hartmann: Augenscheinlich allesamt von einem dunklen Wald dominiert, öffnet Hartmann seine Bilder durch eine nach hinten immer lichter werdende Perspektive. Sind es bei der „Erde“ verschiedene Geschöpfe und Gewächse, die die thematische Zuordnung ermöglichen, nutzt er etwa beim „Feuer“ eine Schmiede und deren Produkte oder lässt im Hintergrund eine Stadt in Flammen aufgehen – Verweise auf die schöpferische wie zerstörerische Kraft dieses Elements.

„Schätze der Sammlung heben“

„Was uns im Haus immer wieder anspornt ist, die Schätze der Sammlung zu heben“, sagte Lechner mit Hinweis auf die Bedeutung von Hartmann, aber auch dessen „steinigen Weg im Wien des 20. Jahrhunderts“. Erst durch die umfassende Restaurierung einiger der Arbeiten ist die Serie nun wieder vollständig zu sehen.

„Wir wollen diesen Künstler, der ein wenig in Vergessenheit geraten ist und hiermit erstmals eine monografische Ausstellung erhält, und seine Werke sprechen lassen.“ Am kommenden Sonntag ist die Auseinandersetzung mit Hartmann übrigens bei freiem Eintritt möglich, veranstaltet das Belvedere doch anlässlich des Valentinstags einen Aktionstag.