Kerzen, die nach dem Anschlag in Wien aufgestellt worden sind
ORF
ORF
Chronik

Terror: Mahnmal aus Gedenkkerzen

Die tausenden Kerzen, die Menschen nach dem Terroranschlag vergangenen November in der Innenstadt aufgestellt haben, waren ein Zeichen der Solidarität. Eine Wiener Künstlerin verarbeitet jetzt die Reste der Kerzen, Briefe und Blumen zu einem künstlerischen Mahnmal.

Es waren hunderte Säcke mit Kerzen, Blumen und Briefen, die an den Anschlagsorten aufgestellt und nach Wochen aufgesammelt worden sind. Jetzt will sie die Künstlerin Sabine Wiedenhofer zu einer Skulptur weiterverarbeiten. Sie hat die Terrornacht selbst in einem Lokal in der Judengasse miterlebt.

„Wir haben Schüsse gehört. Ein Mädchen hat geschrien, das ist kein Spaß, geht alle am Boden runter. Es war ziemlich schnell Panik da. Gefühlte fünf Minuten später kam eine Cobraeinheit mit 20 Mann, die gedacht haben, dass sich ein Attentäter in das Restaurant untergemischt hat“, erinnerte sich Wiedenhofer gegenüber „Wien heute“. Sie seien Stunden unter den Tischen gesessen.

Fotostrecke mit 8 Bildern

Kerzen, Bilder und Blumen, die nach dem Anschlag in Wien aufgestellt worden sind, werden nun für ein Kunstwerk geschreddert.
ORF
Die Kerzen, Bilder und Blumen wurden von der MA48 gesammelt
Kerzen, Bilder und Blumen, die nach dem Anschlag in Wien aufgestellt worden sind, werden nun für ein Kunstwerk geschreddert.
ORF
Sie wurden in einer Anlage geschreddert
Kerzen, Bilder und Blumen, die nach dem Anschlag in Wien aufgestellt worden sind, werden nun für ein Kunstwerk geschreddert.
ORF
Das geschredderte Material, das in das Mahnmal einfließen soll
Kerzen, Bilder und Blumen, die nach dem Anschlag in Wien aufgestellt worden sind, werden nun für ein Kunstwerk geschreddert.
ORF
Die Wiener Künstlerin Sabine Wiedenhofer
ORF
Die Wiener Künstlerin Sabine Wiedenhofer gestaltet das Mahnmal
Die Wiener Künstlerin Sabine Wiedenhofer hat ein Mahnmal für die Opfer des Anschlages in Wien im November 2020 geplant. Es soll aus zerkleinerten Teilen der Gedenkkerzen, Blumen und Bilder gatsaltet werden
ORF
Ein Entwurf des Mahnmals
Kerzen, die nach dem Anschlag in Wien aufgestellt worden sind
ORF
Kerzen, die nach dem Anschlag in Wien aufgestellt worden sind
ORF

Mahnmal soll im Juni enthüllt werden

Die Tage darauf hat Wiedenhofer selbst Kerzen für die Opfer aufgestellt. Dabei ist ihr klar geworden, dass diese Symbole der Anteilnahme und Trauer nicht im Müll landen sollen. Die MA 48 hat die Gedenkkerzen deshalb für Wiedenhofer aufgehoben. Nun wurden sie von Simmering nach Zwentendorf gebracht und dort zerkleinert.

Terrorgedenkkerzen werden künstlerisches Mahnmal

Eine Wiener Künstlerin verarbeitet jetzt die Reste der Kerzen, Briefe und Blumen, die Menschen nach dem Terroranschlag in der Wiener Innenstadt aufgestellt haben, und gestaltet daraus ein künstlerisches Mahnmal.

„Alle Kerzen, alle Kränze, alle Bilder die gemalt wurden für diesen Anlass, werden hier zerkleinert in Abermillionen kleine Teilchen“, erklärte Wiedenhofer. In einer Glasfabrik in Murano werden sie dann mit Glas verschmolzen. Schlussendlich sollen kleine Skulpturen und ein Mahnmal entstehen.

„Es entsteht ein Oktogon. Man kann sich das vorstellen wie eine große Sitzfläche für die Öffentlichkeit, wo eben diese Materialien mit Glas zusammen fusioniert werden und somit für die Ewigkeit erhalten bleiben“, so Wiedenhofer. Im Juni soll das neue Mahnmal in Wien öffentlich enthüllt werden.