Mitarbeiter der neuen Corona-Teststraße beim Schloss Schönbrunn aufgenommen am Mittwoch, 3. Februar 2021
APA/HELMUT FOHRINGER
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Coronavirus

Mehr positive Ergebnisse durch mehr CoV-Tests

In Wien ist in den vergangenen Tagen ein Anstieg der Coronavirus-Neuinfektionen registriert worden. Mit 527 positiven Tests wurden zuletzt so viele wie schon lange nicht mehr gemeldet. Der Krisenstab der Stadt führt dies vor allem auf die erhöhte Testkapazität zurück.

Die Stadt Wien, so betonte man, habe in den vergangenen beiden Wochen die Testkapazität massiv ausgebaut. Vergleiche man die vergangenen drei Freitage, so erkenne man eine Vervierfachung der entsprechenden Ressourcen. „Dadurch können natürlich auch mehr Fälle entdeckt und Infekt-Ketten unterbrochen werden. Der Anstieg Neuinfizierten wird von der Wiener Gesundheitsbehörde genau beobachtet“, hieß es am Freitag.

93 Prozent der Testtermine vergeben

Wer etwa zum Friseur oder zur Fußpflege will, braucht seit Montag einen negativen CoV-Test. Das hat die Nachfrage nach Gratis-Antigen-Tests sprunghaft steigen lassen. Die Stadt baut zwar ihr Testangebot laufend aus. Derzeit sind die Termine aber weiter ausgebucht.

Zurzeit schafft die Stadt pro Woche 253.000 Tests in ihren Teststraßen. Am Samstag kommt der Standort in der Therme Wien dazu, dann sind es sogar 284.000 pro Woche – und dennoch: Die Kapazitäten sind ausgelastet. 93,1 Prozent aller verfügbaren Termine waren am Donnerstag gebucht, sagte ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) auf Nachfrage von Radio Wien. Auch für Freitag rechnete der Sprecher mit einer vollen Auslastung – das soll bis zum Wochenende so bleiben.

Nächste Woche werde sich dann zeigen, wie die neuen Teststandorte im Ferry-Dusika-Stadion und in der Therme Wien angenommen werden, so der Sprecher. „Akut sind keine neuen Standorte geplant“. Vorerst wolle man bei Bedarf die bestehenden Standorte ausbauen. „Da haben wir noch eine Kapazität von 100.000 Tests“ pro Woche, sagte der Sprecher.

Apotheken: „Enormer Andrang“

Auch in den Wiener Apotheken können Testwillige einen Gratistest machen. Mit Stand Donnerstag, 14.00 Uhr haben laut Apothekerkammer 164 Apotheken in Wien Gratis-Antigen-Tests angeboten, das ist rund jede zweite Apotheke in der Stadt. „Der Run ist voll da. Wir werden gestürmt, es ist ein enormer Andrang“, sagte ein Sprecher der Apothekerkammer auf Nachfrage.

Diese Woche seien die Termine so gut wie ausgebucht, sagte der Sprecher. Genaue Zahlen gebe es aber nicht, weil die Apotheken die Anmeldungen nicht an die Kammer rückmelden. Der Sprecher rechnet damit, dass weiter Apotheken dazukommen, die den Test anbieten. Wer einen Schnelltest machen will, findet die teilnehmenden Apotheken in einer Liste auf der Website der Apothekerkammer. Auch hier gilt wie in den städtischen Teststraßen: Eine Anmeldung zum Test ist erforderlich. Außerdem ist die E-Card mitzubringen.

Ausweispflicht und zertifizierter Test

Seit Montag dürfen Friseure, Kosmetikerinnen, Fußpfleger, Masseurinnen und andere körpernahe Dienstleister nach dem wochenlangen Lockdown wieder offen halten. Den neuen Schnitt oder die Maniküre bekommt allerdings nur, wer einen negativen Coronavirus-Test vorweisen kann, der nicht älter als 48 Stunden ist. Zur Identifizierung muss ein Ausweis gezeigt werden. Die FFP2-Maske muss dennoch aufbleiben. Selbsttests gelten nicht.

„Ob es ein Antigen- oder PCR-Test ist, ist egal. Wichtig ist, dass er von einem Fachpersonal kommt“, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Selbsttests, die man im Wohnzimmer macht, seien nicht vorgesehen, weil hier nicht garantiert werden könne, dass sie korrekt durchgeführt werden, hieß es.

Ausgenommen von den Tests sind Kinder unter zehn Jahren sowie Personen, die in den vergangenen sechs Monaten mit dem Coronavirus infiziert waren und mittlerweile genesen sind. Als Nachweis gilt eine ärztliche Bestätigung oder ein Nachweis über neutralisierende Antikörper. Auch für Besuche in Altersheimen und für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einigen Branchen ist ein aktuelles negatives Testergebnis nun Pflicht.