Wirtschaft

Betrug bei Umzugsfirmen

Wer sich bei einem Umzug in Wien von einer Firma unterstützen lassen möchte, findet im Internet günstige Angebote. Doch immer wieder kommt es gerade hier am Umzugstag zu einem bösen Erwachen. Denn der Umzug kostet oft mehr als angenommen.

Nicht eingehaltene Versprechen sind schon lange ein Problem in der Branche der Kleintransporteure. Bei den Preisangaben im Internet werden bewusst nur pauschale Stundenbeträge angegeben, bei denen anfallende Nebenkosten für Verpackung, Kilometer oder Stockwerkzulagen noch nicht miteinberechnet sind.

Dadurch ist der endgültige Preis dann wesentlich höher. Das ist nicht nur für enttäuschte Kundinnen und Kunden, sondern auch für transparent arbeitende Mitbewerber ein Problem: „Wir nennen eigentlich alle Kosten am Anfang. Aber die anderen Kollegen (…) erwähnen diese Kosten nicht und dann kriegen wir den Auftrag nicht“, sagte der Geschäftsführer eines Umzugsunternehmens im „Wien heute“-Interview.

Verbindlichen Kostenvoranschlag einholen

Um nicht auf falsche Versprechen hineinzufallen, empfiehlt die Wirtschaftskammer, die Kosten, die für die transportierende Firma entstehen, mitzubedenken. „Der gesunde Menschenverstand sagt, ein Auto, zwei Mann, 35 Euro. Das kann sich nicht ausgehen. (…) Das kann nicht stimmen“, sagte Katarina Pokorny, Spartenobfrau der Kleintransporteure bei der Wirtschaftskammer Wien.

Ist man sich auch bei einem höheren Preis unsicher, sollten verbindliche Zusagen eingeholt werden. „Wenn es mehr ist als fünf Kartons, würde ich Ihnen auf alle Fälle empfehlen: Holen Sie sich das Unternehmen, lassen Sie sich beraten. Lassen Sie sich verbindlich einen Kostenvoranschlag geben. Und dann sollte es zu 95 Prozent passen.“

„Ab 80 Euro pro Stunde“ realistisch

Die Kammer schätzt, dass in Wien ungefähr ein Fünftel der Umzugsfirmen nicht mit dem ganzen Preis wirbt. Eine ehrliche Preisschätzung sei wesentlich höher, als das, was viele Firmen bewerben. „Meiner Meinung nach müssten die Preise ab 80 Euro pro Stunde starten. Darunter ist es ein bisschen schwer, die ganzen Kosten zu decken“, so der Geschäftsführer des von „Wien heute“ befragten Umzugsunternehmens. Mit diesem Stundenbetrag ist es allerdings schon wesentlich schwieriger, Kunden im Internet anzulocken.