Der Anwalt der Korneuburger Familie, deren 21-jähriger Sohn am 2. November in der Innenstadt vom Attentäter erschossen wurde, geht laut einem Bericht der Tageszeitung „Krone“ am Montag (Online-Ausgabe) davon aus, dass einige heimische Behörden versagt haben. Konkret spricht Anwalt Mathias Burger von „einem Fehlverhalten, da Informationen vorlagen, dass der Attentäter Munition in der Slowakei kaufen wollte“. Die Eltern hätten zudem aufgrund des Todes ihres Sohnes psychische Beeinträchtigung erlitten.
Schmerzensgeld von 2.000 Euro genehmigt
Die Hinterbliebenen hatten Schmerzensgeld von 2.000 Euro genehmigt bekommen. Nun will deren Anwalt laut „Krone“-Bericht voraussichtlich neben den Begräbniskosten, Schock- und Trauerschäden von 60.000 Euro einfordern.
Auch die Mutter einer Kunststudentin aus Deutschland, die in einem Lokal kellneriert hatte, als sie vom Attentäter erschossen wurde, klagt die Republik, berichtete der „Kurier“ (Sonntag-Ausgabe). Sie fordert ein Schmerzensgeld, weil sie seit dem Attentat eine behandlungsbedürftige Depression sowie einen erheblichen Trauerschaden erlitten habe. Insgesamt betragen ihre Forderungen knapp 125.000 Euro.
Terrorbericht: Viele Mängel in BVT
In ihrem Endbericht von vergangener Woche zeigte die Untersuchungskommission zur Klärung von möglichen Pannen im Vorfeld des Terroranschlags vor allem Mängel aufseiten des Verfassungsschutzes auf – mehr dazu in Terrorbericht: Viele Mängel in BVT (wien.ORF.at; 10.2.2021).
Zudem verlangte Rechtsanwalt Karl Newole von der Regierung bereits die Einrichtung eines 1,5 Millionen Euro schweren Entschädigungsfonds. „Bisherige Zahlungen verdienen den Namen Entschädigung nicht“, so der Anwalt vergangene Woche gegenüber Radio Wien. Er vertritt 16 Terroropfer – mehr dazu in Anschlag: Opferanwalt will 1,5 Mio. Euro (wien.ORF.at; 10.2.2021).