Razzien der Behörden gegen illegales Glücksspiel in Wien
Finanzministerium
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Chronik

Großeinsätze gegen illegales Glücksspiel

Bundeskriminalamt und Finanzpolizei haben in der vergangenen Nacht in Wien zwei Einsätze gegen das illegale Glücksspiel geführt. Die Einsätze in der Donaustadt und Rudolfsheim-Fünfhaus entpuppten sich laut Behörden als „Volltreffer“.

Anonyme Anzeigen und eigene Beobachtungen waren den Einsätzen vorangegangen. Zunächst erfolgte laut Angaben des Finanzministeriums eine Razzia in Rudolfsheim-Fünfhaus: Als die Beamtinnen und Beamten ein Lokal durch die Hintertür betraten, spielten gerade zehn Spieler an illegalen Automaten. Einige davon versuchten sich zu verstecken, andere zu flüchten. Gleichzeitig sei versucht worden, Ausweise und Dokumente zu vernichten. Die Finanzpolizei stellte sieben Glücksspielautomaten sicher.

Kriminalbeamte des Bundeskriminalamtes konnten bei einem der angetroffenen Spieler Suchtgift finden. Ein Drogenspürhund der Polizeidiensthundeeinheit erschnüffelte weiteres Suchtgift und für den Straßenverkauf typische Behältnisse in dem Glücksspiellokal. Die Person wurde auf freiem Fuß angezeigt. Außerdem wurde eine weitere Person, die zur Festnahme ausgeschrieben war, angetroffen und festgenommen.

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Razzien der Behörden gegen illegales Glücksspiel in Wien
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Aufwendig getarntes Lokal in der Donaustadt

In der Donaustadt war aufgrund der Ermittlungen der Finanzpolizei und der erwarteten Zahl an Spielerinnen und Spielern ein Großaufgebot im Einsatz. Angesichts der zahlreichen uniformierten Kräfte wurde die massive Metalltüre freiwillig geöffnet. Die Einsatzkräfte konnten das blickdicht abgeriegelte Erdgeschoßlokal ohne Gewaltanwendung betreten. Einer der Spieler versuchte durch ein Fenster zu flüchten, wurde aber gefasst.

Das Lokal wies professionell organisierte Unternehmensstrukturen auf. Zudem waren alle Fenster geschlossen, gegen Lärm gedämmt und nach außen hin uneinsehbar verdunkelt. Gegen Corona-Vorschriften wurde massiv verstoßen. 34 Spieler spielten ohne Abstand an drei Pokertischen sowie zwei Glücksspielgeräten und hatten jeweils bis zu 21.000 Euro Bargeld bei sich. Die Einsätze an den Pokertischen betrugen mehrere tausend Euro pro Runde.

Stundenlange Identitäts-Feststellungen

Trotz der eindeutigen Situation behaupteten einige Spieler, lediglich zum Fußballschauen anwesend zu sein, auch die Bediensteten erklärten, nur Gäste zu sein. Nach Stunden der detaillierten Identitätsfeststellung und genauen Einvernahme verwickelten sich die Beteiligten immer mehr in Widersprüche und schließlich konnten die für die dort veranstalteten Pokerspiele Verantwortlichen namhaft gemacht und die Pokerdealer und die Kellnerin ausgeforscht werden.

Neben dem illegalen Glücksspiel wurde auch rechtswidrig ein Schank- und Barbetrieb ausgeübt. In dem Lokal, das keine Genehmigung aufwies, gab es zudem keine Fluchtwege und keine Feuerlöscher. Auch an dieser Spielstätte konnte durch die Polizisten und den Drogenspürhund Suchtgift aufgefunden werden.

Großaufgebot an Einsatzkräften

In Folge der Kontrollen kam es zu einem wahren Reigen an Anzeigen wegen zahlreicher Verstöße gegen das Glücksspielgesetz, gegen die Corona-Schutzmaßnahmen, wegen Schwarzarbeit und illegaler Ausländerbeschäftigung und wegen illegalem Waffen- und Drogenbesitzes. Die Ermittlungen nach den Hintermännern laufen nun auf Hochtouren.

Die Behörden bezeichneten die beiden Einsätze als „massive Schläge gegen die organisierten Verbindungen im Bereich des illegalen Glücksspiels aus dem Osten“. Zum Einsatz kamen neben der Finanzpolizei auch Beamtinnen und Beamte des Bundeskriminalamts, der Landespolizeidirektion Wien mit Bezirkskräften, der Bereitschaftseinheit und Sondereinheit WEGA, der Polizeidiensthundeeinheit sowie des Büros für Sofortmaßnahmen des Magistrats Wien.