Polizisten am Stephansplatz
APA/Helmut Fohringer
APA/Helmut Fohringer
Chronik

Mehr Polizeipräsenz nach TikTok-Aufruf

Die Wiener Polizei hat ihre Kontrollen in der Innenstadt zuletzt verstärkt. Den Anstoß hatte ein Aufruf einer Jugendlichen auf TikTok gegeben, die sich bei Schlägereien filmen lässt.

Der Teenager hatte Anfang Februar in dem Videoportal kundgetan, sie sei „heute in der Innenstadt zu sehen“, was etliche ihrer deutlich über 100.000 Follower auf dem Sozialen Netzwerk dazu brachte, in die City zu strömen, berichtete Polizeisprecherin Barbara Gass am Montag. Das Mädchen soll dafür bekannt sein, sich bei Schlägereien zu filmen oder filmen zu lassen und diese Videos online zu stellen.

Wegen des plötzlichen Zustroms vieler Jugendlicher, und auch, um befürchtete strafbare Handlungen wie solche Raufereien unter Teenagern zu verhindern, wurden die Polizeikontrollen verstärkt. Seit Wochen finde praktisch täglich ein mehrstündiger Schwerpunkt statt, so die Sprecherin. Allein bei der jüngsten Aktion am Sonntag von 17.30 bis 20.00 Uhr führten die Polizisten 178 Identitätsfeststellungen durch und legten 28 Organmandate sowie 27 Anzeigen nach der Covid-19-Schutzmaßnahmenverordnung.

110 Anzeigen, 91 Organmandate

„Hauptaugenmerk galt erneut größeren Gruppenbildungen, die sich auf Social-Media-Plattformen verabredet hatten und überwiegend die Bestimmungen der aktuellen Covid-Verordnung ignorieren“, hieß es. Meist geht es dabei um die Nichteinhaltung des Zweimeterabstands. Von Mittwoch bis Samstag hatte es 132 Identitätsfeststellungen gegeben, 110 Anzeigen und 91 Organmandate.

Die befürchteten Schlägereien seien bisher ausgeblieben. Zudem sei der Zustrom zuletzt, trotz schönen Wetters, abgeebbt: In den vergangenen Tagen seien wesentlich weniger Jugendgruppen unterwegs gewesen als zuvor, so die Sprecherin am Montag.

TikTok: Gefährliche Inhalte nicht geduldet

TikTok hat sich in einer Stellungnahme von Aufrufen zu Gewalt distanziert: „Wie unsere Community-Richtlinien deutlich machen, dulden wir keine Inhalte, die gefährliche Challenges fördern, bewerben oder verherrlichen. Wir entfernen aktiv Inhalte, die gegen unsere Richtlinien verstoßen, und blockieren entsprechende Hashtags, um die Teilnahme zu verhindern.“