Otto Schenk als „Firs“ während der Fotoprobe von „Der Kirschgarten“ im Theater in der Josefstadt in Wien.
APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
Leute

Otto Schenks Abschied von der Bühne

Die Bühnenbretter hat er verlassen, für Otto Schenk war die Aufzeichnung des „Kirschgartens“ im Theater in der Josefstadt im November der Abschied. „Ich genieße, dass das Theater vorbei ist. So wie der Betrieb jetzt ist, das könnte ich nicht mehr mitmachen“, sagt Schenk in „News“.

Am Freitag, den 12. März ist auf ORF III die Aufzeichnung von Amelie Niermeyers „Kirschgarten“-Inszenierung zu sehen. Aufgezeichnet wurde die Aufführung im November 2020. Die Premiere selbst fand im Dezember 2019 statt, mit Otto Schenk in der Rolle des gebrechlichen alten Dieners Firs. Und gebrechlich fühlt sich Schenk mittlerweile selbst: „Ich kann ja nicht mehr gehen. Auf der Bühne muss man sich bewegen können, und das kann ich rein physisch nicht mehr. Nur noch hoppeln. In der Rolle hab ich das noch benützen können: durch eine Welt taumeln, die es für mich kaum mehr gibt“, sagt der 90-Jährige gegenüber dem Magazin.

Sendehinweis

ORF III sendet „Der Kirschgarten“ um 22.55 Uhr. Davor ist „Otto Schenk – Perlen des Humors“ (21.50 Uhr) mit Klassikern der gehobenen Unterhaltung zu sehen.

Aufzeichnung war ein „Test“

Die TV-Aufzeichnung „war ein Test, ein Versuch, ob es überhaupt noch möglich ist“, so Schenk. „Meine Todesszene wurde vorweg aufgezeichnet, was sehr angenehm war. Sterben auf der Bühne gelingt mir noch, aber das Risiko war, dass diese eine Szene wirklich erspielt werden muss. Die anderen Szenen hätte man noch während des Probens streichen können.“

Fotostrecke mit 14 Bildern

Schenk im Jahr 2022
APA/Wolfgang Huber-Lang
Otto Schenk feiert im Juni seinen 93. Geburtstag
Otto Schenk auf der Bühne
APA/Herbert Neubauer
Schenk als Firs und Alma Hasun als Dunjascha im Dezember 2019 in „Der Kirschgarten“ im Theater in der Josefstadt
Otto Schenk auf der Bühne
APA/Roland Schlager
Schenk feierte am 12. Juni 2020 seinen 90. Geburtstag, hier sieht man ihn in der Rolle des Klaus Maier im Theater in der Josefstadt
Otto Schenk 88. Geburtstag
APA/Hans Punz
Schenk mit Freunden anlässlich einer Feier zu seinem 88. Geburtstag, 2018
Otto Schenk Romy 2016
APA/Herbert P. Oczeret
ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner, Schenk und Filmproduzentin Regina Ziegler bei der Romy Gala 2016
Otto Schenk auf der Bühne
APA/Herbert Neubauer
Schenk als Hans Weiring, Hasun (l.) als „Christine“ und Eva Mayer als Mizi Schlager im Stück „Liebelei“ im Josefstadt-Theater in Wien, 2014
Otto Schenk auf der Bühne
APA/Roland Schlager
Ruth Brauer-Kvam, Schenk, Kurt Sobotka und Gideon Singer im Stück „Forever Young“ am Theater in der Josefstadt, 2013
Otto Schenk auf der Bühne
APA/Herbert P. Oczeret
Schenk als Edek im Stück „Chuzpe“ in den Kammerspielen in Wien, 2012
Otto Schenk auf der Bühne
APA/Herbert P. Oczeret
V. l.: Grazyna Dylag als Zofia, Sandra Cervik als Ruth, Schenk als Edek und Gabriele Schuchter als Walentyna in „Chuzpe“ in den Kammerspielen in Wien, 2012
Otto Schenk auf der Bühne
APA/Roland Schlager
Schenk in der Rolle des Klaus Meier in „Einmal noch“, das am 10. Juni 2010 aus Anlass seines 80. Geburtstags am Theater in der Josefstadt zur Uraufführung gelangte
Otto Schenk auf der Bühne
APA/Hans Klaus Techt
Schenk als Plutzerkern im Stück „Der Talisman“ im Theater in der Josefstadt, 2009
Otto Schenk auf der Bühne
APA/Roland Schlager
Schenk als Herr von Ledig im Nestroy-Stück „Unverhofft“, 2008
Otto Schenk auf der Bühne
APA/Hans Klaus Techt
Schenk als Peter Dickkopf und Herbert Föttinger in der Rolle des Kasimir Dachl, seines Stiefsohns, in Johann Nestroys Stück „Heimliches Geld, heimliche Liebe“, 2001
Otto Schenk auf der Bühne
APA/Robert Jaeger
Christine Ostermayer und Schenk in Peter Turrinis „Josef und Maria“, 1999

Nicht ganz ausschließen will der Publikumsliebling, noch die eine oder andere seiner beliebten Lesungen halten zu können: „Die Leute hören mir zu, wenn ich auftrete, und aufs Podium kann ich noch geführt werden.“ Vor kurzem wurden laut „News“ Otto Schenk und seine Frau Renée zum zweiten Mal geimpft. Seine Frau sei ständig bei ihm, auch wenn sie kaum mehr spreche und viel schlafe bedeute ihm das sehr viel. „Wir haben beschlossen, den schönsten Sommer unseres Lebens zusammen zu verbringen. Wir sind Tag und Nacht beisammen. Das g’fallt uns so gut.“