Der Industriebau in der Laxenburger Straße wurde 1902 von den ÖBB als Werkstättengebäude errichtet, dann Mitte des letzten Jahrhunderts in ein Bierlager der Firma Gösser umfunktioniert. Seit 2017 wurde die Halle besonders als Eventlocation genutzt. Sie befindet sich auf einer Liegenschaft, die 2017 von den ÖBB an die Landgut Wohnbau Errichtungs Gmbh ging.
Jetzt kommt der Umbau und die Neuausrichtung des markanten Backsteingebäudes. Das Konzept stammt vom Architekturbüro AllesWirdGut, das sich in einem Wettbewerb mit seinen Ideen durchgesetzt hatte. Man wolle „behutsam“ mit dem Altbestand umgehen, gleichzeitig aber eine Wiederbelebung „mit zeitgenössischen Elementen“ erwirken, wie es diese Woche in einer Aussendung hieß.
Backsteinbögen sollen erhalten bleiben
Es ist ein langjähriges Projekt, das hier umgesetzt wird, denn begonnen wurde die Projektentwicklung bereits 2013. Demnach ist der Plan, die Außenmauern des Industriebaus mit den markanten Backsteinbögen zu erhalten und durch einen Neubau im Inneren für unterschiedliche Nutzungen zu ergänzen. Das Dach wird abgetragen.
Aus Gösserhalle werden Büros
Die Gösserhalle in Favoriten wird zu Büros und einem Lokal umgebaut. In den vergangenen Jahren wurde die ehemalige Bier-Lagerhalle als Veranstaltungs- und Eventhalle zwischengenutzt.
Der neue Eigentümer und Bauherr Klaus Stanek hat einen ganz persönlichen Bezug zur ehemaligen Gösserhalle: „Diese Halle hat schon meine Jugend begleitet, wir haben hier Bier gekauft in gekühlter Version. Dann habe ich mein Büro vor zehn Jahren in Favoriten gefunden und bin täglich an der Halle vorbei gefahren und habe mich noch mehr verliebt“, so Stanek im „Wien heute“-Interview.
Neues Stadtviertel: „Eventkonzept nicht verträglich“
Rund 3.000 Quadratmeter Nutzfläche werden nun zu Büroräumlichkeiten umgebaut. Ins Erdgeschoß soll ein Lokal kommen. Interessenten für die Gastronutzung gibt es schon, fix vergeben ist aber noch nichts. Gefeiert soll hier – inmitten des Entwicklungsgebiets „Neues Landgut“ zwischen dem Wiedner Gürtel und der Landgutgasse – zukünftig jedenfalls nur noch bedingt werden.
„Das Eventkonzept war super zu einer Zeit, wo rundherum wenig los war. Als Gösserhalle rundherum um einen besthenden Wohnbau ist das Eventkonzept jedenfalls nicht verträglich. Und es würde auch kommerziell nicht funktioneren“, so der Eigentümer. Bis zu sieben Mio. Euro kostet der Umbau. In zwei Jahren soll er fertig sein.