Heinz-Christian Strache (Team HC Strache)
APA/Georg Hochmuth
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Politik

Wien-Wahl: Spendenanzeige gegen Strache

Die Staatsanwaltschaft Wien geht einer anonymen Anzeige gegen Heinz-Christian Strache nach. Er soll im Vorjahr einen Unternehmer dazu gebracht haben, Geld für den Wiener Wahlkampf bereitzustellen. Strache und der Unternehmer bestreiten das.

Es gehe um eine Summe von 600.000 Euro, die über einen Schutzmaskenhersteller geflossen sein soll. Strache und der Unternehmer sollen schon länger befreundet sein. Um eine Meldung als Spende an den Rechnungshof zu umgehen, soll Strache ihn gebeten haben, das Geld auf ein Konto eines Maskenherstellers zu überweisen. Strache soll in das Unternehmen involviert sein und auch Honorare erhalten.

Einen Zusammenhang gibt es laut der Anzeige auch mit einem serbischen Vliesstoffhersteller, an dem Strache beteiligt ist. Die 600.000 Euro könnten direkt in dieses Engagement geflossen sein, wird in der Sachverhaltsdarstellung spekuliert. Der Unternehmer, der gespendet hatte, soll nun sein Geld zurückverlangen, da der Betrag nicht in den – letztlich erfolglosen – Wien-Wahlkampf geflossen ist.

Anzeige wird geprüft, weitere Schritte offen

In das Reich der Mythen verwies der Generalsekretär des Team Strache, Christian Höbart, die in der Anzeige erhobenen Vorwürfe. In einer schriftlichen Stellungnahme nach Rücksprache mit Strache hieß es: „Es gab zwischen dem Team HC Strache und diesem Herrn keine einzige wie auch immer geartete Vereinbarung und damit auch keinen Kreditvertrag.“ Auch der Geschäftsführer der heimischen Maskenfirma bestritt den in der Anzeige erhobenen Vorwurf.

Vonseiten der Staatsanwaltschaft bestätigte man jedenfalls das Einlangen der Sachverhaltsdarstellung. Diese werde derzeit geprüft. Ob konkrete Ermittlungsschritte eingeleitet werden, der Fall an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) abgetreten oder die Anzeige niedergelegt wird, ist derzeit offen.