Das Gebäude des Umweltbundesamts in Wien im August 2020
ORF/Pöchhacker
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Politik

Umweltbundesamt: Kein Umzug zur U-Bahn

Die geplante Übersiedelung des Umweltbundesamtes (UBA) von Wien nach Klosterneuburg sorgt wieder für Verstimmung bei der Wiener SPÖ. Denn Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) lehnte ein weiteres Angebot der Stadt für einen Verbleib in Wien ab. Die Begründung – das Grundstück liegt zu nahe der U-Bahn.

Das Stadtentwicklungsgebiet City Gate direkt an der U1-Station Aderklaaer Straße soll, wenn es nach der Stadt Wien geht, ein möglicher Standort für die neue Heimat des Umweltbundesamtes werden. Aus dem Umweltministerium heißt es jetzt aber in einer Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch die SPÖ, dass ausgerechnet die U-Bahn dagegenspricht.

Denn die Vibrationen der Garnituren würden die hochsensiblen Messgeräte – wie etwa Massenspektrometer – stören. „Die Lage dieses Grundstückes ist in Hinsicht auf einen Laborbetrieb daher nicht geeignet. Eine weitere Prüfung wurde nicht durchgeführt.“ Aus dem Ministerium heißt es auch, dass keine anderen evaluierbaren Angebote seitens der Stadt Wien gemacht worden seien.

15 Millionen Euro günstiger

Das wiederum ruft jetzt die Stadt Wien auf den Plan. Denn in einem Brief, der Radio Wien vorliegt, schreibt die damals zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) im Herbst 2020 an Leonore Gewessler, dass man insgesamt 13 Standorte und Objekte in Petto habe. Das Grundstück im City Gate wäre 8.100 Quadratmeter groß, mit über 17.000 Quadratmetern Büro- und Laborfläche.

„Der neue Sitz des UBA könnte an diesem Standort in 3,5 Jahren ab Angebotsannahme bezugsfertig sein. Die Stadt Wien bietet das Grundstück mit günstigem Baurecht auf 55 Jahre an, mit gestaffeltem Bauzins und dadurch einer enormen Kostenersparnis“, schreibt Sima. „Im Gesamtkostenvergleich in diesem Zeitraum ist Wien für die Steuerzahler um 15 Millionen Euro günstiger als Klosterneuburg.“

Außerdem würde das UBA Mehrkosten ersparen, weil Fahrtkostenzuschüsse und eine „Explosion an Dienstreisen vermieden würden. Geld, das in Klimaprojekte sicherlich besser angelegt wäre.“