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Coronavirus

Neuer Höchststand auf Intensivstationen

Auch wenn die Zahl der am Ostersonntag gemeldeten Neuinfektionen wochenendbedingt deutlich niedriger lag als am Karsamstag, gibt es genug Alarmzeichen für eine weitere Eskalation der Pandemie. So wurde in Wien ein neuer absoluter Rekord bei der Zahl der Intensivpatienten registriert.

223 Menschen auf Intensivstationen waren um 17 mehr als am Samstag und um sieben mehr als am Karfreitag, als die bisherigen Höchstwerte vom Herbst des Vorjahres erstmals deutlich überschritten wurden. Österreichweit wurden in den vergangenen 24 Stunden 2.743 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. In Wien wurden 528 Neuinfektionen gemeldet. Drei Personen sind in Wien am und mit dem Coronavirus verstorben.

7-Tage-Inzidenz weiter über 300

Die 7-Tage-Inzidenz, die angibt, wie viele von 100.000 Einwohnern sich innerhalb der vergangenen sieben Tage infiziert haben, stieg österreichweit leicht von 249,7 am Samstag auf 250,4 am Sonntag. Wien hatte mit 314,1 eine 7-Tage-Inzidenz über 300 aufzuweisen. In der Bundeshauptstadt gab es gegenüber Samstag aber einen Rückgang um 14,6 bei diesem Wert.

In den vergangenen 24 Stunden wurden in Wien 51.227 Coronavirus-Testbefunde in das System eingemeldet, davon waren 30.509 PCR-Tests und 20.718 Antigen-Schnelltests. 50 Prozent der Personen, die zurzeit in Wien positiv getesteten werden, sind zum Zeitpunkt des Tests ohne Symptome. Die Aufklärungsquote in Wien beträgt laut einer Aussendung des Krisenstabs derzeit 63 Prozent.

Mitarbeiter auf Intensivstation
picturedesk.com/Keystone/Jean-Christophe Bott
Die Kapazitäten in den Spitälern werden knapper

Medizinerinnen und Mediziner warnen vor Überlastung

Um die Zahlen zu senken, befinden sich die östlichen Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland derzeit wieder in einem Lockdown. Am Dienstag nach Ostern wird die Bundesregierung wieder mit Expertinnen und Experten, Landeshauptleuten und den Oppositionsparteien die Lage evaluieren. Erklärtes Ziel aller ist, die Überlastung von Intensivstationen zu verhindern.

Zahlreiche Medizinerinnen und Mediziner riefen bereits dazu auf, sich an die Maßnahmen zu halten. Eine Oberärztin auf der Intensivstation in der Klinik Floridsdorf schilderte gegenüber Ö1: „Wir kommen an unsere Grenzen.“ Der Gesundheitsverbund warnte in einer Aussendung: „Wir sind jetzt in der Nachspielzeit eines Fußball-Matches, wo wir alle bis dato tapfer gekämpft haben und jetzt Gefahr laufen, das Match in der Nachspielzeit zu verlieren.“

Ein bundesweiter Lockdown zeichnet sich – vor allem wegen der ablehnenden Haltung der ÖVP – nicht ab, obwohl die Ampelkommission auch außerhalb der Ostregion einen weiteren Anstieg der Coronavirus-Zahlen prognostiziert. Überlegt werden dürfte, ob die Osterruhe in den östlichen – aktuell besonders coronavirusbelasteten – Ländern Wien, Burgenland und Niederösterreich über den 11. April noch weiter ausgedehnt wird.