Krötenwanderung hat begonnen
Herald Gross / MA 22
Herald Gross / MA 22
Verkehr

Kröten wieder unterwegs

Untrügliches Zeichen für das Frühlingserwachen ist jedes Jahr die Wanderung von Fröschen und Kröten in ihre Laichgewässer. Besonders in Hütteldorf und Neuwaldegg führen die Routen der Tiere über zahlreiche Straßen. Viele kommen dort aber unter die Räder.

Gelbbauchunke, Wechselkröte, aber auch Feuersalamander gehen in dieser Jahreszeit auf ihre gefährliche Hochzeitsreise. Die Aspernallee im Prater ist weniger gefährlich, aber in Penzing rund um den Dehnepark und der Sofienalpenstraße sowie auf der Exelbergstraße zeigt sich deutlich, wer im Match Auto gegen Amphibie das Nachsehen hat.

Autofahrer sind aufgerufen, besonders auf grüne Warnschilder mit einem Frosch darauf zu achten und die Geschwindigkeit zu reduzieren. Auch können Tierschützer unterwegs sein, um die Tiere sicher über die Straße zu bringen. Krötensammler sollten laut Verkehrsexperten unbedingt eine Warnweste tragen, um sichtbarer für Autofahrer zu sein.

Amphibienwanderstrecken im Detail

  • Aspernallee im Prater (2. Bezirk, Zufahrt zum Lusthaus vom Handelskai)
  • Amundsenstraße (14. Bezirk, im Bereich Schottenhof)
  • Rund um den Dehnepark (14. Bezirk, Steinböckengasse, Rosentalgasse)
  • Sofienalpenstraße beim Adalbert-Stifter-Denkmal (14. Bezirk)
  • Mauerbachstraße beim Schloss Laudon (14. Bezirk)
  • Exelbergstraße beim Schwarzenbergpark (17. Bezirk)
  • Senderstraße beim Bisamberg (21. Bezirk)

Damit die Tiere sicher über die Straße kommen können, gibt es an den Hauptwanderstrecken in Wien Amphibienleitsysteme. Das sind teils fixe Krötentunnel, teils temporäre Anlagen, die nur zur Wanderzeit aufgestellt und betreut werden.

Krötenwanderung hat begonnen
Harald Gross / MA 22
Schutzzäune und Krötentunnel sollen die Amphibien vor Autos schützen

17 Amphibienarten in Wien

Frösche, Kröten, Molche, Unken und Salamander: Insgesamt 17 Amphibienarten leben in Wien. Im Frühjahr zieht es sie in ihre Laichgewässer. Dort vollzieht sich beim Nachwuchs die erstaunliche Wandlung vom Ei über die kiemenatmende Kaulquappe bis zum lungenatmenden Jungtier. Alle Amphibien Wiens sind durch das Naturschutzgesetz geschützt, was bedeutet, dass ihnen und ihrem Lebensraum kein Schaden zugefügt werden darf.

Die bekannteste Art, die oft in großer Zahl beim Wandern zu beobachten ist, ist die braune Erdkröte. Eine andere Art, mit auffälligem grünem Netzmuster, ist die Wechselkröte. Beide Arten unterscheiden sich nicht nur optisch, sondern auch durch unterschiedliche Ansprüche an ihre Lebensräume. Das gilt auch für die anderen Arten wie Grasfrosch, Gelbbauchunke, Alpenkammmolch oder Feuersalamander. Deshalb sind auch nicht überall in Wien alle Arten zu finden, manche nur an einzelnen Orten. Wer die Rufe der diversen Arten kennt, kann sie schon beim Hören unterscheiden. Mehr dazu gibt es im Podcast zu erfahren.

Neuer Podcast über Kröten in „Nachbarin Natur“

Wissenswertes zum Thema Kröten findet sich auch im neuesten Podcast der neuen Serie „Nachbarin Natur“ der Stadt Wien. Mit den Podcasts können Wienerinnen und Wiener aller Altersklassen Naturerlebnisse in der Stadt bewusster entdecken und interessante Details zu den in Wien lebenden Wildtieren erfahren. Neben Kröten können bisher auch Dohlen und Fledermäuse in Wien kennengelernt werden. Weitere Folgen sind geplant. Dabei gibt es jeweils eine ca. 20 Minuten lange Version mit ausführlichen Informationen von unseren Expertinnen und Experten und eine halb so lange Version, erzählt von Kindern für Kinder.