Christine Dollhofer wird Geschäftsführerin des Filmfonds Wien
(c)VIO WAKOLBINGER ASTEN 4481
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Kultur

Dollhofer wird Filmfonds-Geschäftsführerin

Christine Dollhofer, künstlerische Leiterin des Crossing Europe Filmfestival Linz, wird Geschäftsführerin des Filmfonds Wien. Sie hat sich gegen 44 Mitbewerber und Mitbewerberinnen durchgesetzt und löst mit 1. November Gerlinde Seitner ab.

„Christine Dollhofer ist eine ausgezeichnete und zukunftsweisende Wahl“, streute ihr Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler Rosen: „Dollhofer besitzt Durchsetzungsvermögen, ist kommunikationsfreudig und sprüht vor Ideen und Energie.“ Die Film- und Kinolandschaft befinde sich derzeit im Umbruch und stehe vor großen Herausforderungen und Veränderungen, Dollhofer sei dafür die geeignetste Wahl.

„Sie ist eine ausgewiesene Filmexpertin, die neben ihrer Expertise, ihre große Erfahrung, die sie in ihrer jahrelangen Tätigkeit als gefragte Kuratorin und Festivalleiterin gesammelt hat, mitbringt. Dazu ist sie durch ihre jahrelange Tätigkeit als angesehene Jurorin zahlreicher Filmfestivals in ganz Europa international bestens vernetzt.“

Ehemalige Leiterin des Filmcasino

Dollhofer selbst sagte, sie freue sich auf eine spannende und herausfordernde neue Aufgabe, "eine so zentrale Förderinstitution zu leiten. Im partnerschaftlichen Verbund mit den Filmkreativen und der Filmwirtschaft freue ich mich sehr darauf, die Zukunft des Filmstandorts Wien aktiv mitgestalten zu können“, sagte sie. Der Filmfonds Wien ist mit 11,5 Mio. Euro eine der höchstdotierten regionalen Filmförderstellen Europas.

Wien ist für die 57-jährige kein Neuland. Sie studierte hier Theaterwissenschaft und Publizistik und leitete von 1993 bis 1997 das Wiener Programmkino Filmcasino. Von 1997 bis 2003 war sie Co-Intendantin der Diagonale – Festival des österreichischen Films in Graz. 2003 übernahm sie die Konzeption und 2004 die Leitung von Crosssing Europe Filmfestival Linz. International trat sie unter anderem als Programmdelegierte für das Internationale Film Festival San Sebastián in Erscheinung.

45 Bewerbungen und green filming

Für die Leitung des Filmfonds Wien meldeten sich insgesamt 45 Bewerberinnen und Bewerber. Die Vertragszeit ist auf fünf Jahre ausgelegt. Ursprünglich hatte man die bereits 2020 vorgesehene Neuausschreibung abgeblasen und „im Sinne der Stabilität“ für ein Jahr vertagt, so Kaup-Hasler damals. Gerlinde Seitner, deren Vertrag eigentlich im vergangenen Oktober ausgelaufen wäre, hatte deshalb um ein weiteres Jahr verlängert.

Nun dankte Kaup-Hasler Seitner für ihren großen Einsatz. Die neue Geschäftsführung könne auf einen hervorragend aufgestellten Filmfonds aufbauen: „Gerlinde Seitner hat den Filmfonds Wien neustrukturiert, modernisiert und weiterentwickelt. Sie hat sich sehr für die Wiener Filmschaffenden engagiert, besonders Frauenförderung ist ihr ein großes Anliegen.“ Ebenso habe sie die Zeichen der Zeit erkannt und den Aspekt des green filmings als umweltschonende Maßnahme als Empfehlung in den Richtlinien zu verankern.