Eine Verkehrsberuhigungsaktion, die für viel Lärm sorgt: Die Märzstraße soll ab Sommer zwischen Pouthongasse und Tannengasse für den Autoverkehr gesperrt werden. Zum einen, um nächtliche Raser auf dieser Strecke auszubremsen. Zum anderen um die Gegend rund um den Reithofferpark neu zu beleben.
„Gerade der Park hier ist eigentlich übergenutzt. Darum ist jeder Quadratmeter mehr positiv“, so der Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus, Gerhard Zatlokal (SPÖ). Die Gehsteige werden bis zu den Schienen verlängert. Dadurch fallen laut Bezirk circa 15 Parkplätze weg. Unternehmerinnen und Unternehmer sprechen von doppelt so vielen und sind erbost.

„Todesurteil für die Firma“
„Wir sind angewiesen auf unsere Parkplätze und dass unsere Kunden mit Autos herkommen. Wir haben sehr viele Kunden, die Maschinen zum Service bringen, neue Maschinen kaufen“, so Nähcenter-Betreiber Norbert Egelwolf. Laut Alexa Dubovy von Belflor Blumen könnte die Verkehrssituation sogar noch angespannter werden, „weil die Warenanlieferung und das Beliefern von Kunden schwieriger wird.“ Tausend Unterschriften wurden im Grätzl gegen das Verkehrsprojekt gesammelt.
Laut diesem wird auch die Einbahn in die Pouthongasse umgedreht. „Wenn wir die Einbahn umgedreht bekommen, wird das ein Todesurteil für die Firma sein. Der Umweg beträgt neun Häuserblöcke und mehr. Das fährt keiner“, ist Christof Mechtler von der Tankstelle Trötzmüller überzeugt.
„Dicke Luft“ in der Märzstraße
Eine geplante Verkehrsberuhigung mit weniger Parkplätzen in der Märzstraße sorgt für Unmut unter Geschäftsleuten. Sie haben 1.000 Unterschriften gesammelt. Anrainer sind aber durchaus erfreut.
Maßnahme gegen Raser und Lärm
Dass auf diesem Abschnitt der Märzstraße bald keiner mehr – bis auf Radler und Straßenbahn – fahren soll, stößt aber auch auf viele Befürworter. „Für mich und meine Familie ist es sehr wichtig, weil es mittlerweile sehr laut hier ist, und für Kinder sehr unfreundlich“, so eine Anrainerin gegenüber „Wien heute“. „Die Leute halten sich leider nicht an das Tempo 50, sondern rasen durch.“
Gegen die Raser hätte man auch Radargeräte oder Fahrbahnschwellen einsetzen können, so die Unternehmer. Der Bezirk will jedenfalls nicht mehr einlenken. Mitte Mai soll das Projekt beschlossen und im Sommer umgesetzt werden.