Besuche bei Seniorinnen und Senioren in Pflegeheimen sind für Golden-Retriever-Hündin Mona und Staffelkommandant Jochen Gold seit einem Jahr kaum möglich. Unter den Lockdowns leiden neben den Senioren, die mit den Therapiebegleithunden trainieren sollten, auch die Tiere, sagte Gold. „Es fehlt ihnen ein wenig die Routine. Es fehlen ihnen die anderen Hunde und Hundeführerinnen und -führer. Das wöchentliche Treffen geht verloren.“

Hausaufgaben für Hunde
Gruppentrainings wurden abgesagt. Die Hunde mussten ebenfalls ins Homeoffice. „Unsere Trainerin hat uns liebenswürdigerweise Hausaufgaben geschickt, die wir dann alleine mit den Hunden durchführen konnten und die wir zurückschicken konnten zur Überprüfung, ob wir eh alles korrekt machen“, erzählte Gold. Denn wer rastet, der rostet. Das ist bei Hund und Mensch gleich.
Mit Therapiebegleithunden werden zum Beispiel Schlaganfallpatienten unterstützt, ihre Motorik verbessert. Senioren trainieren im Rollstuhl und mit dem Rollator, und die Hunde begleiten Palliativpatienten auf ihrem letzten Weg. Zwölf fertig ausgebildete Therapiehunde gibt es in Wien. 40 würde sich Obmann Peter Erdle vom Samariterbund aber wünschen.
Therapiehunde leiden im Lockdown
Auch ihnen fehlt die Beschäftigung: Therapiehunde können ihre Klientinnen und Klienten kaum besuchen und leiden darunter.
Letzter Einsatz im Oktober
Die Besitzerinnen und Besitzer machen ehrenamtlich mit. Finanziert wird die Aktion durch Spenden, die durch die Pandemie aber zurückgegangen sind, sagte Erdle. „Wir haben den letzten Einsatz im Oktober gehabt. Wir hätten am 28. April wieder einen im Haus Ada-Christen-Gasse. Wir wissen nicht, ob der stattfinden kann.“ Er meinte, es wurde in der Pandemie etwas darauf vergessen, wie viel Selbstbewusstsein und Geborgenheit Therapiebegleithunde gerade in den harten Lockdown-Zeiten geben können.