Mehrere Dackelwelpen
dpa/Roland Weihrauch
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Tiere

Stadt startet Aktion gegen illegalen Welpenhandel

Seit dieser Woche ist ein neues EU-Tiergesundheitsgesetz in Kraft, das den illegalen Verkauf von Hundewelpen erschwert. Das Veterinäramt der Stadt Wien startet nun eine Aktion scharf gegen illegale Händler, zusätzlich soll in Hundezonen verstärkt informiert werden.

Es gebe derzeit vermehrt Beschwerden über kranke Welpen, die gekauft worden seien, schildert die Chefin des Veterinäramts (MA 60) Ruth Jily gegenüber Radio Wien: „Es ist ein Trend in der Corona-Zeit, sich ein Haustier anzuschaffen. Und auch das ‚Click and Deliver‘, ich bestelle etwas im Internet, ist Trend.“ Tiere sollte man aber nicht im Internet bestellen, darüber wolle das Veterinäramt nun schwerpunktmäßig aufklären.

Geplant ist zum einen das Verteilen von Informationsmaterial, etwa in Hundezonen. Zusätzlich will das Veterinäramt in den nächsten Monaten in Zusammenarbeit mit der Wiener Tierschutzombudsstelle das Internet auf illegale Händler durchforsten. Auch der öffentliche Raum soll verstärkt beobachtet werden. Illegalen Händlern drohen eine Anzeige und – allein nach dem Tierschutzgesetz – bis zu 7.500 Euro Strafe. Laut dem neuen EU-Tiergesundheitsgesetz müssen Personen, die an der Zucht oder dem Verkauf von Welpen beteiligt sind, nämlich national registriert sein.

Illegale Welpen oft krank und schlecht sozialisiert

Im Vorjahr und heuer wurden in Wien laut Jily 200 illegal angebotene Hunde- und Katzenwelpen abgenommen und in Tierheime in Quarantäne gebracht. Diese Tiere seien oft krank, erklärt Jily: „Sie haben Durchfall, Husten, man muss dann auch die Tierarztkosten einrechnen.“

Außerdem seien die Welpen oft schlecht sozialisiert. Sie seien es beispielsweise nicht gewöhnt, ein Halsband zu tragen und an der Leine geführt zu werden, würden sich oft nicht streicheln lassen oder hätten große Angst vor Straßenverkehr. „Ein seriöser Züchter wird mit seinen Welpen eine Autotour unternehmen – damit der Welpe weiß, da passiert nichts“, so die Leiterin des Veterinäramts.

Mit der Aktion scharf wolle man ein Bewusstsein für die Problematik schaffen, erklärt Jily. Aus Sicht der Stadt Wien bedarf es zusätzlich aber auch einer Erfassung aller gewerblichen und privaten Züchter in einer Datenbank, damit die Behörden besser kontrollieren können. Dafür müsste allerdings das Bundestierschutzgesetz geändert werden.