Christoph Wiederkehr und Michael Ludwig
APA/Roland Schlager
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Politik

Wien öffnet ab 3. Mai Handel und Friseure

Auch Wien beendet den harten Lockdown nächste Woche. Am 3. Mai sollen Handel und körpernahe Dienstleister wieder öffnen. Ebenso werden Museen und Zoos aufsperren. Das gab Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) nach Beratungen mit Experten bekannt.

Ludwig hat sich am Vormittag per Videoschaltung mit Fachleuten aus dem Gesundheitsbereich beraten. „Wir haben uns sehr umgehend informiert, wie die Lage vor Ort in den Spitälern ist“, sagte Ludwig. „Wir liegen nach wie vor über der kritischen Grenze von 33 Prozent Corona-Erkrankte auf den Intensivstationen.“ Dennoch könne man ab 3. Mai den Handel und körpernahe Dienstleister wieder aufsperren – es gilt eine FFP2-Maskenpflicht. Bei Dienstleistern werden Eintrittstests notwendig sein.

Die Lage auf den Spitälern sei nach wie vor angespannt, betonte Ludwig am Abend auch in „Wien heute“. Derzeit liegen etwa noch zehn Personen mehr auf den Intensivstationen als bei der Verkündung des Lockdowns Ende März. „Vonseiten der Experten, die vor allem vor Ort in den Spitälern und Krankenhäusern tätig sind, ist es möglich.“ Jedoch müsse man alle Lockdown-Schritte vorsichtig vornehmen, gab Ludwig zu Bedenken.

FFP2-Maskenpflicht im Freien läuft aus

Doch auch weitere Maßnahmen werden gelockert: Die FFP2-Maskenpflicht an öffentlichen Plätzen soll ebenfalls mit 3. Mai auslaufen. Auch Museen und Zoos sollen in einer Woche wieder aufsperren dürfen. Ludwig schloss erneut nicht aus, dass Wien am 19. Mai nicht beim bundesweiten Aufsperren mitmachen wird. Kommende Woche soll es erneut eine Runde mit Expertinnen und Experten geben, dabei sollen weitere Schritte bekanntgegeben werden.

Wien öffnet ab 3. Mai Handel und Friseure

Auch Wien beendet den harten Lockdown nächste Woche. Am 3. Mai sollen Handel und körpernahe Dienstleister wieder öffnen. Ebenso werden Museen und Zoos aufsperren.

Er scheue sich jedenfalls nicht davor, sollte sich die Situation wieder verschärfen, „wieder unpopuläre Maßnahmen zu treffen“. Er wünsche sich nichts mehr, sagte er im Interview, „als dass wir möglichst viele Teile unserer Gesellschaft öffnen können. Aber alle Prognostiker sagen: Alles, was über 10 Tage hinausgeht, ist sehr vage“.

Museumsbesuch ohne Test

Museen und Ausstellungshäuser können jedenfalls wieder zu jenen Regelungen zurückkehren, wie sie bereits vor dem harten Lockdown galten: Es muss also beim Besuch kein negatives Testergebnis vorgewiesen werden, allerdings gibt es eine FFP2-Maskenpflicht. Der harte Lockdown galt seit 1. April, als er zunächst für die gesamte Ostregion verhängt wurde.

Wiens Bürgermeister Ludwig im Interview

Öffnungschritte trotz weiterhin ernster Lage – wie das Wien-Bürgermeister Michael Ludwig begründet, dazu ist er zu Gast bei „Wien heute“-Sendungschef Peter Unger.

Wiederkehr: Schulen als Vorbild

Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) zeigte sich überzeugt, dass die angekündigten Schritte gut zu vertreten seien. Froh zeigte er sich darüber, dass die Schulen in Wien bereits wieder geöffnet haben. Er hob die entsprechenden Sicherheitskonzepte hervor und verwies auch auf das laufende Pilotprojekt, bei dem erhoben wird, wie PCR-Gurgeltests in Bildungseinrichtungen logistisch durchgeführt werden können.

„Die Schulen können ein Vorbild sein für andere Gesellschaftsbereiche“, zeigte sich der Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat überzeugt. Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp reagierte auf jeden Fall mit Kritik. Das Öffnen sei überfällig, Ludwig zu zögerlich, meinte er in einer Aussendung.