In Teilen des Bezirks gilt bereits seit Herbst 2018 ein Parkpickerl – in den anderen ist die Parkplatz-Situation zum Teil sehr angespannt, zeigt auch ein „Wien heute“-Lokalaugenschein am Freitag: So ist beispielsweise in der Weißenböckstraße oder entlang der Bahnstrecke kein einziger Parkplatz frei. An den Kennzeichen der Autos ist erkennbar: Hier parken viele Pendlerinnen und Pendler aus Niederösterreich und auch aus dem Ausland, etwa aus der Slowakei.
Auf seinem Schreibtisch liege inzwischen ein ganzer Stapel von Beschwerden von Anrainerinnen und Anrainern zum Thema Parken, schildert Bezirksvorsteher Steinhart im Interview. „Jetzt ist genug. Simmering hat lange genug gewartet“, kündigt er eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung an. Es gebe dazu aus dem Vorjahr auch bereits einen Beschluss der Bezirksvertretung – damals haben SPÖ, ÖVP, Grüne und FPÖ zugestimmt.
Debatte um Gärtnerei-Gebiete
Das Parkpickerl soll nach dem Plan von Steinhart überall im Bezirk gelten, also auch dort, wo sich die großen Gärtnereien befinden. „Mir ist jeder Simmeringer gleich viel wert, ob er in Zentral-Simmering wohnt oder in Kaiserebersdorf“, betont der Bezirksvorsteher im Interview mit „Wien heute“. Die Unterteilung des Bezirks beim Parkpickerl sei ein „riesengroßer Fehler“ gewesen.
Eine Ausnahme für die Gärtnerei-Gebiete fordert hingegen die ÖVP im Bezirk. „Es würde in einem reinen Chaos enden, weil die Parkraumbewirtschaftung nicht weiß, wo ist der Privatgrund oder wo beginnt die Straße“, erklärt ÖVP-Bezirksrätin Anita Müllner (ÖVP). In Simmering würde sich mit fast 60 Hektar Fläche das größte Gärtnerei-Gebiet der Stadt befinden.
Auch wienweite Lösung bis 2022 geplant
Bis zu einer Umsetzung des flächendeckenden Parkpickerls in Simmering wird es jedenfalls noch dauern. Es gebe gewisse Vorlaufprozesse, neben Verhandlungen etwa die Produktion neuer Tafeln, so Steinhart. „Spätestens nächstes Jahr im Sommer soll es eine Parkraumbewirtschaftung in Simmering geben“, betont er.
Parkpickerl für ganz Simmering bis 2022
Simmering startet einen neuen Anlauf für ein flächendeckendes Parkpickerl im Bezirk. Bezirksvorsteher Thomas Steinhart (SPÖ) kündigt eine Umsetzung bis spätestens Sommer 2022 an. Auch die Gärtnerei-Gebiete im Bezirk sollen davon umfasst sein.
Bis dahin könnte es allerdings auch bereits eine wienweit einheitliche Lösung für die Parkraumbewirtschaftung geben, wie von der Stadtregierung angekündigt. Sollte es eine wienweite Lösung geben, wäre das natürlich toll, meint Steinhart – sollte es diese aber nicht geben, „dann wird Simmering nächstes Jahr den Schritt alleine wagen.“ Er sei dazu in guten Gesprächen mit der zuständigen Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Die Verordnung für eine Parkpickerl-Zone kann der Bezirk nämlich nicht selbst erlassen – das ist Sache der Stadt.