Tiere

Neuer Klettergarten für Orang-Utans in Schönbrunn

Alles neu macht der Mai auch für die Orang-Utans im Tiergarten Schönbrunn: Für sie wurde ein neuer Klettergarten errichtet. Dazu wurden tonnenschwere Eichen und Robinien von den Bundesforsten in den Zoo transportiert.

„In ihrem natürlichen Lebensraum, auf den Inseln Borneo und Sumatra, leben Orang-Utans in Urwäldern und halten sich vor allem in den Baumwipfeln auf“, schilderte Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck in einer Aussendung. „Wir haben ihnen einen neuen natürlichen Klettergarten geschaffen – mit Nestern als Ruheplätzen, die sogar beschattet und mit einer Nebelanlage gekühlt werden.“

Rund 800 Meter Seil wurden zwischen den Bäumen befestigt, damit die Orang-Utans „Mota“, „Sol“, „Surya“, „Sari“ und „Vladimir“ von einem Baumstamm zum anderen balancieren können. Die bis zu 13 Meter hohen Bäume stammen aus dem Bundesforste-Revier in der Mannersdorfer Wüste (Bezirk Bruck an der Leitha). Geerntet wurden sie bereits im Jänner, als sie noch in Saftruhe standen.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Orang-Utan im neuen Klettergarten
Tiergarten Schönbrunn/Norbert Potensky
Orang-Utan im neuen Klettergarten
Tiergarten Schönbrunn/Norbert Potensky
Orang-Utan im neuen Klettergarten
Tiergarten Schönbrunn/Norbert Potensky
Baum wird für Klettergarten geerntet
ÖBf/Wolfgang Simlinger
Bauarbeiten im Klettergarten
Tiergarten Schönbrunn/Daniel Zupanc

Bäume per Seilzug geerntet

„Die zwölf Bäume mussten stark, wüchsig, weiträumig verzweigt und mit dicken Ästen sein“, beschrieb Bundesforste-Vorstand Rudolf Freidhager die Anforderungen. „Daher handelt es sich um Eichen und Robinien, die besonders robust und hart sind und der Kraft der Menschenaffen standhalten.“ Sie werden im Schiffsbau, für Spielplätze und Möbel verwendet, weisen teils stattliche Kronen auf und ermöglichen damit eine richtige Kletterarena.

Die schwerste Krone wiegt 3,5 Tonnen. Damit die Orang-Utans in den Baumwipfeln klettern können, wurden die Bäume per Seilzug geerntet, um die Kronen nicht zu beschädigen. Die Menschenaffen zeigten sich begeistert, berichtet Tierpfleger Nico Cabon: „‚Sol‘ und ‚Sari‘ waren am neugierigsten. Sie sind als erste hinaus und haben die neuen Kletterseile und Baumstämme ausprobiert. Nun erkunden auch bereits die anderen, was es alles zu klettern gibt.“