Chronik

„Falscher“ Polizist beim Geldabholen erwischt

Die Wiener Polizei hat am Dienstag einen weiteren „falschen“ Polizisten aus dem Verkehr gezogen. Auch in diesem Fall versuchte ein Betrüger ein betagtes Opfer mit dubiosen Vorwänden um das Ersparte zu bringen.

Beim ersten Versuch gelang das auch, doch als der 41-Jährige ein Woche darauf wieder mit derselben Masche bei der 80-Jährigen vorstellig wurde, verständigte diese die Polizei. Als der Verdächtige diesmal das Bargeld an sich nehmen wollte, klickten die Handschellen.

80-Jährige sollte Geld in Gebüsch ablegen

Ort der Festnahme war die Sagedergasse in Meidling, wo der 41-Jährige die in einem Sackerl verstauten Geldscheine abholen wollte. Wie bereits am Montag vor einer Woche war die 80-jährige Dame zuvor von dem Mann angerufen worden.

Wie das Opfer der Polizei berichtete, gab sich der Betrüger am Telefon als Polizist aus. Er gab an, dass vor kurzem ein Verdächtiger festgenommen worden sei, der Falschgeld in Banken eingeschleust habe, und da habe man bei dem Mann einen Zettel gefunden, auf welchem ihr Name gestanden sei. Somit sei die Dame ein potenzielles Opfer, bekam die 80-Jährige weiter zu hören.

Doch der „falsche“ Polizist hatte auch gleich die „Lösung“ parat: Er wies die Frau an, ihr gesamtes Geld von der Bank abzuheben und dieses in einem Gebüsch abzulegen, das sich in der besagten Sagedergasse befindet. Dann würde es geholt und auf eine mögliche Fälschung überprüft werden. Das schien dem Opfer schlüssig und so hob die Dame am Dienstag zumindest einen Teil ihres Ersparten ab und tat wie ihr geheißen.

41-Jähriger hatte neben dem Bargeld auch Drogen bei sich

Jedoch folgte ein weiteres Telefongespräch und erneut wurde eine Geldübergabe vereinbart, doch jetzt wurde die 80-Jährige misstrauisch und schlug Alarm. Am Tag der Übergabe warteten neben dem Geld daher auch Beamte der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität auf den Tatverdächtigen, einen 41-jährigen türkischen Staatsbürger. Bei der Personendurchsuchung fand man bei ihm neben Bargeld in der Höhe von 4.260 Euro auch 30 Stück vermutliches Ecstasy.

Polizei gibt Präventionstipps:

  • Die Polizei verwahrt niemals Geld oder Wertgegenstände.
  • Beenden Sie verdächtige Telefonate und wählen Sie 133.
  • Nennen Sie keine Details zu familiären oder finanziellen Verhältnissen.

In einem Youtube-Video hat die Polizei weitere Informationen zum Vorgehen der Täter und zu den Gegenstrategien der Ermittler gesammelt.