13 Grad Lufttemperatur, bewölkter Himmel und Nieselregen – einzelne Hartgesottene haben sich dennoch nicht vom ersten Sprung der Saison ins Freibad-Becken abbringen lassen. „Das Wasser ist sehr angenehm“, meinte ein Schwimmer im Theresienbad in Meidling gegenüber „Wien heute“. Die Badesaison ist nun offiziell eröffnet. Nicht nur im Freien, sondern auch im Hallenbad.
„Sind froh, dass wir wieder hier sein dürfen“
Dort haben sich dem Wetter entsprechend deutlich mehr Badende aufgehalten. Viele von ihnen sind Stammgäste und kommen normalerweise mehrmals pro Woche – durch den Lockdown zum ersten Mal seit fast sieben Monaten. „Wir sind froh, dass wir wieder hier sein dürfen“, sagte eine ältere Dame.
Ihre Freundin nahm die coronabedingte Auszeit mit Humor. „Ich bin nur glücklich, dass mir der Badeanzug vom Vorjahr noch passt.“ Ein anderer Schwimmer sagte: „Ich bin total froh, weil das der einzige Sport ist, den ich regelmäßig mache und das ist mir wirklich abgegangen.“
In den Bädern gilt ebenso wie in vielen anderen Bereichen die 3G-Regel: Getestet, genesen oder geimpft als Zutrittsvoraussetzung. Eine neue Situation für die Bade-MitarbeiterInnen beim Eingang, die Gäste nehmen es locker. Zusätzlich ist eine Registrierung notwendig, um im Falle einer Corona-Infektion das Contact Tracing zu erleichtern.
Vor dem Training noch zur Apotheke
Eine Registrierung ist auch an einer weiteren anderen Sportstätte notwendig: Dem Fitnessstudio. Jenes in der Webgasse in Mariahilf bietet neben eine Kooperation mit einer Apotheke sogar im Notfall eine Testmöglichkeit vor Ort mit Schnell-Selbsttests an. „Damit sind wir super aufgestellt, was die 3G-Regel betrifft“, sagt Geschäftsführer Rene Adler.
Eine trainierende Frau nimmt die „3-G-Regel“ mit Gelassenheit. „Ich bin noch nicht geimpft, weil ich zu jung bin. Aber die Tests sind mittlerweile gang und gäbe, also es macht für mich keinen Unterschied, ob ich vorher noch zur Apotheke gehe und mich testen lasse.“
„Im Fitnessstudio ist es doch interessanter“
In den Trainingsräumen herrscht jedenfalls eine positive Grundstimmung, auch hier spürt man eine Erleichterung über die Öffnung. „Ich habe zwar zuhause etwas trainiert, aber im Fitnessstudio ist es doch interessanter. Ein Kilo hat der Lockdown gebracht“, sagte ein Mann.
Ein anderer wiederum freut sich, seine Lockdown-Kilos abbauen zu können. Der Geschäftsführer hofft darauf, jene Kunden wieder zu gewinnen, die man im Lockdown verloren hat. „Jedes Weihnachten ist einem Lockdown ähnlich. Man nimmt zwei Kilo zu. Das wichtigste ist aber den Leuten das Soziale, die Bewegung, das Training.“
Schwimmbäder und Studios öffnen
Ins Fitnessstudio oder ins Schwimmbad darf rein, wer getestet, genesen oder eben geimpft ist. Die Durststrecke für Bewegungshungrige ist damit auch wieder vorbei. Die Kilos sollen purzeln.
Damit bald wieder viele die erwünschte Bikini- oder Badehosenfigur haben. Zumindest wenn dann einmal das Wetter für einen Freibad-Besuch mitspielt. „Ich bin wahrscheinlich zehn Jahre jünger, wenn ich rausgehe“, so der eingangs erwähnte Schwimmer im Freibad-Becken. „Denn bisher konnte ich die ganze Zeit nur zuhause sitzen.“