Herbert Pixner im Konzerthaus
Herbert Pixner
Herbert Pixner
Kultur

Konzerthaus bietet „volles Programm“

Mit einer „bunten und lebendigen Vielfalt“ geht das Wiener Konzerthaus in die Saison 2021/22. 570 Veranstaltungen stehen auf dem Programm, das von Klassik und Jazz über World Music und Pop bis hin zu Literatur und Film reicht.

„Wir können nicht anders als voll zu planen“, betonte Intendant Matthias Naske bei der Präsentation des Programms am Dienstag. Voll meint hier nicht nur den Terminkalender, sondern auch das Kartenangebot für das Konzerthaus. Für alle Säle wird die volle Platzkapazität verkauft. Das sei die beste Herangehensweise, „sonst müssten wir uns fürchten“. Freilich könne immer etwas passieren, aber man habe inzwischen gelernt, falls nötig zu improvisieren und Flexibilität an den Tag zu legen.

Konzerthaus bietet „volles Programm“

Das Wiener Konzerthaus geht mit einer „bunten und lebendigen Vielfalt“ in die Saison 2021/22. Die Veranstaltungen reichen von Klassik und Jazz über Pop bis hin zu Literatur und Film.

Wiener Orchester und Porträtreihen

Das „Rückgrat des orchestralen Geschehens“ bilden einmal mehr die drei großen Wiener Orchester: die Wiener Philharmoniker, die vor allem im „Meisterwerke“-Zyklus zu erleben sind, die Wiener Symphoniker, etwa in der „Fridays@7“-Reihe inklusive anschließendem Publikumsgespräch, und das RSO Wien im gleichnamigen Abo. Übrigens, es werden 450 Konzerte in 60 Abo-Zyklen angeboten. Neben vielen, eng mit dem Haus verbundenen Künstlern wie dem Tenor Juan Diego Florez debütieren rund 230 Künstlerinnen und Künstler, etwa Singer-Songwriterin Pomme oder Dirigent Klaus Mäkelä.

Dem 25-jährigen Finnen ist eine der vier Porträtreihen gewidmet. Er wird an drei aufeinanderfolgenden Tagen mit „seinem“ Oslo Philharmonic alle Symphonien von Jean Sibelius darbieten. Im Fokus liegen auch der Cellist Gautier Capucon, das Hagen Quartett, das als „einen der großen Meilensteine“ alle 15 Streichquartette von Schostakowitsch aufführen wird, und die heimische Popmusikerin Mira Lu Kovacs. Die Komponistin, Performerin und Bandleaderin ist solo und mit ihren Formationen 5K HD und My Ugly Clementine zu sehen, letztere für ihr Debüt „Vitamin C“ als Europas Indie-Album 2020 prämiert.

Drei neue Zyklen auf dem Spielplan

Neben bewährten Fixstartern kündigte Intendant Naske drei neue Zyklen an. In der „Virtuos“-Reihe bestreiten Solistinnen und Solisten in Orchesterkonzerten oder kammermusikalischer Besetzung Abende. „Cuvée“ lädt hingegen zu Weinverkostungen vor Konzerten unterschiedlicher Genres – u.a. des Jazz at Lincoln Center Orchestra, dem Mariinsky Orchestra unter Valery Gergiev oder des Jazztrompeters Wynton Marsalis, der am 18. Oktober seinen Geburtstag feiert und diesen im Konzerthaus begeht.

Sendungshinweis

„Wien heute“, 19.00 Uhr, ORF2

Für die Jüngsten startet nun – aufgrund des Virus – mit einem Jahr Verspätung das „Allez hop“-Programm: Den Drei- bis Fünfjährigen soll mithilfe einer spannenden Handlung sowie namhaften Künstlern und jungen Newcomern aus dem Bereich Schauspiel ein schönes Konzerterlebnis in Erinnerung bleiben. Apropos Schauspiel: Film wird in der kommenden Saison auch wieder eine Rolle spielen. So werden maschek den historischen Stummfilm „Fräulein Else“ live und in musikalischer Begleitung der Musicbanda Franui synchronisieren.

Lesungen von Eva Menasse und dem Briten Ian McEwan sind ebenfalls fixiert, dazu kommen Hommagen an H.C. Artmann, dessen 100er heuer gefeiert wird, oder Paul Celan. 22 für die ablaufende Saison geplanten Veranstaltungen werden im kommenden Jahr nachgeholt. Das betrifft etwa das – gerade bei der Festwochen-Eröffnung aufgetretene – Herbert Pixner Projekt, einen Klavierabend mit Lang Lang, einen Abend mit Michael Schade und Karl Markovics oder ein Konzert des Singer-Songwriters Jamie Cullum.

Millionen in Zwangspause eingespart

Mit Rückblick auf die vergangenen Monate Zwangspause bedankte sich Naske für die Solidarität – sprich: Spenden – des Publikums. Dazu habe es von Bund und Stadt Wien jeweils 300.000 Euro zusätzliche Subventionen gegeben, und im Konzerthaus sei die Kurzarbeit, die eben erst ausgelaufen sei, konsequent „vom Portier bis zum Vorstand“ umgesetzt worden: „Das hat in Summe einige Millionen Euro gebracht.“ Entscheidend sei, dass man nun wieder spielen könne.