Die U2-Zusatzlinie am Karlsplatz
APA/GERALD MACKINGER
APA/GERALD MACKINGER
Verkehr

U2 seit heute teilgesperrt

Wegen der Bauarbeiten für den Ausbau der U-Bahn kommt es zu einer langen Teilsperre bei der Linie U2. Ab 31. Mai fährt diese nur noch zwischen Seestadt und Schottentor. Schon seit heute gibt es aber eine dreitägige Sperre zwischen Praterstern und Karlsplatz.

Grund für die kurze Sperre ist die Betriebsumstellung für die lange Teilsperre der U2. Diese Betriebsumstellung wird das ganze letzte Mai-Wochenende in Anspruch nehmen. Ab 31. Mai tritt dann die langfristige Teilsperre zwischen Schottentor und Karlsplatz in Kraft, die bis Herbst 2023 dauert. Durchsagen machen die Fahrgäste bereits seit längerem darauf aufmerksam.

Notwendig ist die lange Teilsperre durch die umfangreichen Arbeiten für die Errichtung des Linienkreuzes U2/U5. Auf der demnächst nicht mehr befahrenen Strecke wird künftig die U5 unterwegs sein, die ab 2026 in der ersten Ausbaustufe den Karlsplatz und den Frankhplatz verbindet. Der Abschnitt wird unter anderem mit Glaswänden und -türen am Bahnsteig ausgestattet, da die U5 vollautomatisch – also ohne Fahrpersonal – betrieben wird.

Fotostrecke mit 2 Bildern

Bahnsteig U2
ORF.at/Christian Öser
Die Bahnsteige werden für die vollautomatische U5 mit Glaswänden ausgestattet..
Rendering Bahnsteig-Design der neuen U5
Visualisierung: Office Le Nomade
… und sollen dann so aussehen – wie in in dieser Visualisierung die neue Station Frankhplatz.

Verstärkte U1 und Ersatz-Straßenbahn

Während der Teilsperre wird es ein Ersatzangebot geben: Die Linie „U2Z“. Es handelt sich dabei um eine zusätzliche Straßenbahn am Ring. Um den Kapazitätsverlust während der langen Auszeit auszugleichen, wird aber auch die U1 zu den Hauptverkehrszeiten verstärkt.

Der Umbau der U2-Teiltrasse wäre bei laufendem Betrieb nicht möglich gewesen, versichern die Wiener Linien. Errichtet werden in den Stationen Rathaus, Volkstheater, Museumsquartier und Karlsplatz insgesamt 144 Bahnsteigtüren und rund 16.000 Quadratmeter Glasflächen. Die Türen öffnen sich nur, wenn ein Zug in der Station steht. Auswirkungen auf den Betrieb etwa durch Gegenstände, die auf die Gleise fallen, wird es dann nicht mehr geben, betonte Steinbauer. Auch neue Aufzüge und Rolltreppen werden in dem Bereich eingebaut.

Karte zeigt Teilsperre der U2
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Stadt Wien

Parallelbetrieb ab 2026

Die U2 wird nach Ende der Sperre noch einmal auf ihre „alte“ Teilstrecke zurückkehren – also die völlig neu gestalteten, eigentlich für die U5 modernisierten Stationen nutzen. Ab 2026 kommt es überhaupt zu einem jedenfalls für Wien seltenen Ereignis: Zu einem Parallelbetrieb der U-Bahn. Denn auch die türkise Linie U5 wird dann neben der U2 diesen Abschnitt befahren. Vergleichbares gab es Anfang der 1980er-Jahre für eine kurze Zeit, als die U2 vorübergehend die U4-Strecke befuhr.

Der Mischverkehr wird laut derzeitigem Stand 2028 enden. Die U2 wird dann beim Rathaus abzweigen und den Matzleinsdorfer Platz ansteuern – über die neuen Haltestellen Neubaugasse, Pilgramgasse und Reinprechtsdorfer Straße.