Gesperrte U2-Station beim Rathaus
ORF/Matthias Lang
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Verkehr

U2 fährt zweieinhalb Jahre verkürzt

Nutzer der Wiener U-Bahn-Linie U2 müssen sich auf eine etwas längere Wartezeit einstellen – nämlich eine, die bis Herbst 2023 dauern wird. So lange ist ein Teil der lila Linie gesperrt. Seit Montag fährt sie nur mehr zwischen Seestadt und Schottentor.

Der Betrieb zwischen Schottentor und Karlsplatz wird eingestellt. Grund sind die umfangreichen Arbeiten für die Errichtung des Linienkreuzes U2/U5. Durchsagen machen die Fahrgäste bereits seit längerem auf die bevorstehende Teilsperre aufmerksam. Auf der demnächst nicht mehr befahrenen Strecke wird künftig die U5 unterwegs sein, die ab 2026 in der ersten Ausbaustufe den Karlsplatz und den Frankhplatz verbindet.

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Gesperrte U2-Station
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Die Teilsperre dauert bis Herbst 2023
Rolltreppe zu U2-Station
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Die U2 fährt bis dahin nur zwischen Seestadt und Schottentor
Schild zur Teilsperre der U2
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Die U1 fährt deswegen in den Hauptverkehrszeiten verstärkt
Schild Ersatzverkehr U2
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Auch eine Ersatz-Straßenbahn wurde eingerichtet
Straßenbahn-Haltestelle für Ersatzverkehr zur kurzgeführten U2
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Die Linie U2Z ist eine zusätzliche Straßenbahn am Ring

Glaswände für vollautomatischen Betrieb

Der Abschnitt wird unter anderem mit Glaswänden und -türen am Bahnsteig ausgestattet, da die U5 vollautomatisch – also ohne Fahrpersonal – betrieben wird. Schon seit Freitag wurde der Abschnitt zwischen Praterstern und Karlsplatz eingestellt. Während das Stück zwischen Praterstern und Schottentor ab sofort wieder befahren wird, trat nun die langfristige Teilsperre zwischen Schottentor und Karlsplatz in Kraft.

Während der Teilsperre wird es ein Ersatzangebot geben: Die Linie U2Z. Es handelt sich dabei um eine zusätzliche Straßenbahn am Ring. Um den Kapazitätsverlust während der langen Auszeit auszugleichen, wird aber auch die U1 zu den Hauptverkehrszeiten verstärkt. Der Umbau der U2-Teiltrasse wäre bei laufendem Betrieb nicht möglich gewesen, versichern die Wiener Linien.

Rendering Bahnsteig-Design der neuen U5
Visualisierung: Office Le Nomade
Die U5 wird voraussichtlich erst 2026 die neue Strecke befahren

Neue Rolltreppen und Aufzüge

Errichtet werden in den Stationen Rathaus, Volkstheater, Museumsquartier und Karlsplatz insgesamt 144 Bahnsteigtüren und rund 16.000 Quadratmeter Glasflächen. Die Türen öffnen sich nur, wenn ein Zug in der Station steht. Auswirkungen auf den Betrieb etwa durch Gegenstände, die auf die Gleise fallen, wird es dann nicht mehr geben. Auch neue Aufzüge und Rolltreppen werden in dem Bereich eingebaut.

U2-Sperre

Seit heute fährt die U 2 nur mehr bis zum Schottentor. Grund sind Bauarbeiten.

Die U2 wird nach Ende der Sperre noch einmal auf ihre „alte“ Teilstrecke zurückkehren – also die völlig neu gestalteten, eigentlich für die U5 modernisierten Stationen nutzen. Ab 2026 kommt es überhaupt zu einem jedenfalls für Wien seltenen Ereignis: Zu einem Parallelbetrieb der U-Bahn. Denn auch die Linie U5 wird dann neben der U2 diesen Abschnitt befahren. Vergleichbares gab es Anfang der 1980er-Jahre für eine kurze Zeit, als die U2 vorübergehend die U4-Strecke befuhr.

Karte zeigt Teilsperre der U2
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Stadt Wien

Der Mischverkehr wird laut derzeitigem Stand 2028 enden. Die U2 wird dann beim Rathaus abzweigen und den Matzleinsdorfer Platz ansteuern – über die neuen Haltestellen Neubaugasse, Pilgramgasse und Reinprechtsdorfer Straße.