Neue Aussegnungshalle
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Chronik

Zentralfriedhof: Feuerhalle wird erweitert

Die Zahl der Feuerbestattungen nimmt deutlich zu. Diesen Trend spürt auch Wien, wenn auch weniger stark als in anderen Städten und Regionen Europas. Die Bestattung Wien rüstet sich und erweitert das Krematorium in Simmering. Am Dienstag war Spatenstich.

Feuerbestattungen hätten Erdbestattungen in vielen deutschen Städten mit einem Anteil von bis zu 90 Prozent längst schon überholt, verwies die Bestattung Wien auf den aktuellen Trend. In Wien liegt der Anteil mit knapp über 30 Prozent noch um einiges niedriger. Aber in den vergangenen Jahren stieg der Anteil an Feuerbestattungen deutlich, etwa in den Jahren von 2015 bis 2019 um fünf Prozent. Um für diese anhaltende Entwicklung für die nächsten Jahrzehnte gerüstet zu sein, wird bis Ende 2022 das Krematorium in Simmering erweitert.

Neue Aussegnungshalle
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Der Zubau hinter dem Holzmeistergebäude, rechts im Bild

Neuer Kühlraum und neuer Kremationsofen

Der Zubau erhöht die Kapazitäten des Krematoriums. So werden ein neuer Kühlraum und ein neuer Kremationsofen installiert. Angehörigen steht für Trauerfeiern künftig ein mit modernster Technik ausgestatteter Verabschiedungsraum zur Verfügung. Der Neubau erfüllt Kriterien der Funktionalität, Ökologie und Wirtschaftlichkeit. Besondere Qualität war auch in der Verbindung zur Feuerhalle von Clemens Holzmeister notwendig. Dem wurde unter anderem durch eine enge Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt und einem EU-weiten Architekturwettbewerb Rechnung getragen.

Das Design der projektCC zt gmbh für die Erweiterung des Krematoriums zeigt nun ein eigenständiges Objekt, das sich in angemessenem Abstand zum Bestandsgebäude der Silhouette des Holzmeister-Baus unterordnet. Gleichzeitig erfüllt es aber alle geforderten Funktionen. Die klare Organisation der Raumschichten in der Folge von Hof, Foyer, innenliegendem Portal, dem Verabschiedungsraum und den dahinterliegenden Funktionsräumen ist räumlich wie konstruktiv konsequent. Neben der traditionellen Verabschiedung ist es künftig möglich, bei einer „Verabschiedung ins Feuer“ auch bei der Einfuhr des Sargs in den Ofen anwesend zu sein.

Geplantes Bauende Ende 2022

"Die Erweiterung des Krematoriums wird die zentrale Örtlichkeit für Feuerbestattungen in Wien enorm aufwerten sowie für die nächsten Jahrzehnte ausreichend Kapazitäten sicherstellen und dabei höchsten Umweltstandards entsprechen“, brachte es der Geschäftsführer der B&F Wien – Bestattung und Friedhöfe, Markus Pinter, beim Spatenstich auf den Punkt. Vom Beginn einer neuen Ära für die Feuerbestattung sprach Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) und betonte die architektonisch ansprechende Umsetzung. Die Bauarbeiten sollen rechtzeitig zum 100-Jahr-Jubiläum des Krematoriums Ende 2022 beendet sein.