Ingrid Burkhard
APA/Hans Punz
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Kultur

Schauspielerin Ingrid Burkhard ist 90

Sie gehört zu den ruhigen und dennoch präsenten Stars des österreichischen Fernsehens: Als Toni Sackbauer, Mundls geduldige Ehefrau, schrieb Ingrid Burkhard an einem Stück TV-Geschichte mit. Am Montag feiert sie ihren 90. Geburtstag.

Studiert hat die gebürtige Wienerin standesgemäß am Max-Reinhardt-Seminar. Nach einem ersten Engagement am Theater für Vorarlberg spielte sie gemeinsam mit ihrem Mann, dem Schauspieler Hannes Siegl am Landestheater Linz, in Bonn und am Schauspielhaus Zürich. „Mein Mann hat immer geschaut, dass wir am gleichen Theater Engagements hatten. Sonst hält das ja nicht“, sagte sie einst im „Kurier“. Aus der Beziehung gingen auch zwei Kinder hervor, darunter Dietrich Siegl, der heute selbst als Schauspieler im Fernsehen erfolgreich ist.

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Ingrid Burkhard (Hertha Seidl)
ORF/SATEL-Film/Miguel Dieterich
Ingrid Burkhard (Mutter Drakuhl), Christoph Grissemann (Dragan)
ORF/Coop 99/Doris Erben
Ulrike Altmüller (Pfarrgemeinderätin), Ingrid Burkhard (Janas Oma)
ORF/Allegro-Film
Hansi Hinterseer, Ernst Griesser, Ingrid Burkhard.
ORF/Terra-Film
Schauspielerin und Preisträgerin Ingrid Burkhard
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Ingrid Burkhard
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Schauspielerin Ingrid Burkhard mit Tochter Katharina
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Otto Schenk als „Ralph Bellini“ und Ingrid Burkhard als „Rose Tagliatelle“
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Otto Schenk (Mitte) als „Ralph Bellini“, Christine Ostermayer (li.) als „Carol Reynolds“ und Ingrid Burkhard (re.) als „Rose Tagliatelle“
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Liliana Nelska als „Irmi“ , Karl Merkatz als „Mundl“ und Ingrid Burkhard als „Toni“
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Charles Brauer, Ingrid Burkhard, Karl Merkatz und Erika Deutinger vor der Premiere des Kinofilms „Echte Wiener“
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Filmmutter von Hansi Hinterseer

Mutter Ingrid kehrte 1972 gemeinsam mit ihrem Gatten wieder nach Wien zurück, wo der 2009 verstorbene Hannes Siegl Ensemblemitglied im Burgtheater wurde. Auch Ingrid Burkhard spielte im Haus am Ring, aber auch im Theater in der Josefstadt. Und nicht zuletzt blieb sie Film und Fernsehen treu. Seit Beginn der Fernsehfilmreihe „Da wo …“, die 2000 mit „Da wo die Berge sind“ und Hansi Hinterseer in der Hauptrolle begann, verkörpert sie dessen Mutter Irmi Sandgruber in den acht Folgen.

Aber auch ihren Humor hat Burkhard im hohen Alter nicht verloren. 2008 und 2010 schlüpfte sie für die beiden Mundl-Kinoadaptionen „Echte Wiener“ wieder in ihre Paraderolle und bereicherte auch die „Vorstadtweiber“ in einer kleinen Rolle als Pensionistin, die einem Banker hilft. Und nicht zuletzt durfte sie als Ribiselmörderin und Mutter von Christoph Grissemann in der Komödie „Drei Eier im Glas“ 2015 ihre humoristische Seite ausspielen.

„Toni Erdmann“ und „Die Einsiedler“

Dennoch ging Burkhard dem ernsten Fach nie verloren und hatte in Maren Ades Welterfolg „Toni Erdmann“, zuletzt in der Sci-Fi-Dystopie „The Trouble With Being Born“ Partien. Vor allem stellte die Aktrice allerdings 2016 in Ronny Trockers Drama „Die Einsiedler“ als dominante Bergbäuerin ihr Können unter Beweis, wofür sie unter anderem als beste Hauptdarstellerin beim Österreichischen Filmpreis bedacht wurde.

Auch sonst blieb Ingrid Burkhards Lebensleistung nicht ungewürdigt. So erhielt die Schauspielerin 2011 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Und 2018 wurde ihr der Große Diagonale-Schauspielpreis zuerkannt.