Michael Ludwig und Zdenek Hrib
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Politik

Wien und Prag beschlossen Kooperation

Die Stadt Wien und die tschechische Hauptstadt Prag haben ein Kooperationsabkommen besiegelt. Die Rathäuser an der Donau bzw. an der Moldau wollen in den kommenden fünf Jahren vor allem in Sachen nachhaltiger Entwicklung zusammenarbeiten.

Das Abkommen wurde am Mittwoch von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und dem Oberbürgermeister von Prag, Zdenek Hrib, abgeschlossen, wie das Büro des Wiener Bürgermeisters mitteilte. Wien und Prag seien wichtige Uni-Städte und wichtige Motoren der Wirtschaft, Innovation und Demokratie in ihren Ländern, betonte Bürgermeister Ludwig.

Neben Stadtentwicklung mit einer ausgewogenen Mischung aus Raum für Arbeit, Wohnen und Wirtschaft seien auch Ökologie und nachhaltiges Wachstum der Wirtschaft ein Ziel der Zusammenarbeit: „Das Abkommen orientiert sich an den UNO-Zielen für Nachhaltigkeit, um unseren Planeten auch für nachfolgende Generationen zu erhalten.“

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Beim Zusammentreffen wurden nicht nur Gastgeschenke ausgetauscht

Zusammenschluss der „Visegrad“-Hauptstädte

Ludwig strich die Mitgliedschaft Prags im Bündnis „Pakt der freien Städte“ hervor, in dem sich die sozial-liberalen Hauptstädte der sogenannten „Visegrad-Staaten“ – neben Prag, Budapest, Warschau und Bratislava – zusammengeschlossen haben. Prags Oberbürgermeister Hrib berichtete, dass die Reise in Österreichs Hauptstadt seine erste Auslandsreise seit Beginn der Pandemie sei. Vom Abkommen mit Wien erhoffe er sich einen Austausch von Know-How: „Sowohl Wien als auch Prag verfolgen grüne, smarte Projekte und können von den Erfahrungen gegenseitig profitieren.“

Nicht zuletzt seien die Herausforderungen durch die CoV-Krise in Wien und Prag ähnlich gelagert – insbesondere was den Neustart des Städtetourismus nach der Pandemie betreffe, hob Hrib hervor. Konkret vereinbarten Wien und Prag in den nächsten fünf Jahren den Austausch von Informationen in Sachen Verkehrsplanung, Abfallwirtschaft und bei der Finanzierung und dem Ausbau von Infrastruktur, Wohnbau und der Daseinsvorsorge.

Kooperation zwischen Wien und Prag

Das Abkommen sieht vor, dass sich die Städte zum Thema Nachhaltigkeit, Verkehr und Abfallwirtschaft in den nächsten fünf Jahren austauschen. Beide Städte wollen auch im Tourismus enger kooperieren. Besucher aus den USA etwa haben oft beide Städte auf ihrem Programm.

Historisches Erbe schützen

Auch wollen die Stadt an der Donau und die Moldau-Metropole ihre Erfahrungen mit der Entwicklung einer modernen Stadt im Einklang mit dem Schutz des historischen Erbes – Stichwort Denkmalschutz und wachsende Stadt – vergleichen, hieß es. Weitere Schwerpunkte des Abkommens sind Digitalisierung und Best-Practice-Austausch im sozialen Bereich sowie Zusammenarbeit im Bereich des Krisenmanagements, also ein Schwerpunkt, der durch die CoV-Pandemie ebenfalls an Aktualität gewonnen habe, wie betont wurde.