Gesundheitsstadtrat Peter Hacker
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Coronavirus

Impfpflicht auch für Sozialeinrichtungen

Die CoV-Impfpflicht wird ausgeweitet – das kündigte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) an: Auch in Sozialeinrichtungen muss man bei einer Neuanstellung künftig eine Impfung vorweisen. Ab Ende Juni soll es auch Impftermine für Jugendliche geben.

Zunächst waren Covid-19-Schutzimpfungen nur bei Neuanstellungen im Wiener Gesundheitsverbund Vorschrift. Der Gesundheitsverbund sei hier vorangeschritten, so Hacker im Interview mit „Wien heute“. „Das Gleiche gilt jetzt auch in den Ordensspitälern, und es werden die Sozialeinrichtungen in Wien in den nächsten Tagen folgen.“ Heißt etwa: alle Alters- und Pflegeheime und die Einrichtungen für wohnungslose Menschen.

Hacker kündigt Impfpflicht für Sozialberufe an

Wer in Wien künftig einen Sozialberuf ausüben will, muss sich laut Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) gegen das Coronavirus impfen lassen. Was für die Spitäler schon gilt, das soll etwa auch für Altersheime gelten, auch für private Einrichtungen.

Weitere Ausweitung der Impfpflicht nicht ausgeschlossen

Die Impfpflicht werde am Ende den gesamten Sozial- und Gesundheitsbereich betreffen, sagte Hacker. „Es sind die Einrichtungen, die bei einer Epidemie am höchsten gefährdet sind.“ Gleichzeitig seien diese auch bei einem Höchststand der Infektionszahlen ständig in Betrieb. Man habe dort auch bereits Durchimpfungsraten von 80 bis 90 Prozent, betonte Hacker. Eine Ausweitung der Impfpflicht auf weitere Berufsgruppen ist nicht ausgeschlossen.

Neu ist eine Impfpflicht in Wien nicht. Schon seit 2017 gibt es eine solche im Wiener Gesundheitsverbund für neues Personal in den Gesundheitsberufen – und zwar für Infektionskrankheiten wie Diphterie, Masern, Mumps, Röteln, Hepatitis B. Seit 27. Mai steht auch Covid-19 auf der Liste, und gleichzeitig wurde der Kreis der Betroffenen erweitert. Nun gilt die Impfpflicht für neues Personal in allen Bereichen des Gesundheitsverbundes, etwa auch in der Verwaltung.

Schwerpunkt auf junge Generation

Hacker kündigte zudem beim Impfen einen Schwerpunkt für die Jüngeren an. Ein wichtiger Grund ist für Hacker auch die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus. „Je besser geimpft ist, desto weniger haben diese neuen Mutationen eine Chance. Und da ist natürlich die junge Generation, die überhaupt noch nicht geimpft ist, eine wirklich gefährdete Gruppe.“ Mit dem Schwerpunkt bei den über Zwölfjährigen wolle man die Weiterverbreitung des Virus in dieser Generation bremsen.

Anfang Juli Impftermine für unter 30-Jährige

In einem ersten Schritt werden nun 10.000 Impftermine für Zwölf- bis 15-Jährige für Ende Juni freigeschaltet – mit der Möglichkeit, auch die Eltern gleich mitzuimpfen. Bei hoher Nachfrage werde es weitere Termine im Juli geben. Auch für die Gruppe der 16- bis 30-Jährigen nannte Hacker erstmals einen Zeithorizont: Ab der ersten Juli-Woche wird es für sie die ersten Impftermine geben.

Das Freischalten der Impftermine nach bestimmten Gruppen will die Stadt offenbar vorerst weiter beibehalten. „Ich glaube, es ist gescheit, immer bestimmte Gruppen anzusprechen, um eine Mobilisierung auch im Bekannten- und Freundeskreis in der jeweiligen Gruppe zustande zu bringen“, sagte Hacker. Bis Ende September werde es möglich sein, dass 80 Prozent der Wiener Bevölkerung bereits vollständig geimpft sind.