Demo des Bündnis Antifaschistische Solidarität in Favoriten
APA/Siegmund Skalar
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Chronik

Demo ein Jahr nach Unruhen in Favoriten

Hunderte Menschen haben am Samstag am Jahrestag der Ausschreitungen an einer prokurdischen Demonstration in Favoriten teilgenommen. Die Lage war wieder mehr als angespannt. Zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kam es aber nicht.

Bei der Veranstaltung des Bündnisses Antifaschistische Solidarität waren Fahnen sichtbar, die die Freilassung des Kurdenführers Abdullah Öcalan forderten und sich gegen den türkischen Präsidenten Erdogan positionierten. „Wir wollen ein Zeichen setzen für Gleichberechtigung, für Frauenrechte, gegen Rassismus und gegen die türkische Besetzung in Kurdistan“, so das Bündnis.

Unter dem Motto „Wir wollen nicht den Faschisten die Straße überlassen“ zogen am Samstag mehrere hundert Demonstranten, angeführt von einem Frauenblock, von der U-Bahnstation Troststraße in Richtung Reumannplatz. Mehrmals kam es dabei sowohl durch Gegner wie Demonstranten zu Provokationen. Es wurden Feuerwerkskörper, bengalische Feuer und Böller gezündet. „Sc hulter and Schulter gegen den Rassismus“ und „Faschist Erdogan“ wurde wiederholt aus den unterschiedlichen Blöcken des Protestzugs gerufen.

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Demo des Bündnis Antifaschistische Solidarität in Favoriten
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Jahrestag der Ausschreitungen in Favoriten

Vor genau einem Jahr war es nach einer pro-kurdischen Demonstration in Favoriten zu Ausschreitungen gekommen. Der Protest fand zum Jahrestag der Ausschreitungen von türkischen Nationalisten bei einer pro-kurdischen Demonstration in dem Wiener Stadtteil statt. Mehrere Dutzend Mitglieder der „Grauen Wölfe“ hatten damals eine feministische Kundgebung angegriffen. Es kam zu Ausschreitungen und Angriffen auf das linke Ernst-Kirchweger-Haus, in dem auch kurdische und türkische Arbeitervereine aktiv sind.

Großaufgebot der Polizei anwesend

In der Gegend um den Reumannplatz wurde der verbotene „Wolfsgruß“, ein Zeichen der rechtsradikalen türkischen „Grauen Wölfe, bei vereinzelten Gegnern des Protestmarsches gesehen. Ein Großaufgebot der Polizei inklusive der WEGA verhinderte jedoch eine gewaltsame Eskalation. In der Columbusgasse kam es gegen 16.30 Uhr zu mehreren Amtshandlungen durch die Polizei. Die Stimmung wurde deutlich aufgeheizter. Die Demonstration verkürzte anschließend die Route, um möglichen weiteren Konfrontationen aus dem Weg zu gehen.

Der Protestzug marschierte anschließend über die Favoritenstraße bis zum Keplerplatz, wo er um knapp 18.00 Uhr unter starker Polizeipräsenz mit mehreren kurzen Reden zu Ende ging. Die Organisatoren der Demonstration bestätigten zumindest eine Festnahme.