Autonome E-Busse in der Seestadt
APA/Herbert Pfarrhofer
APA/Herbert Pfarrhofer
Verkehr

Aus für autonome Busse der Wiener Linien

Durchwachsen ist die Bilanz der Wiener Linien nach drei Jahren Testbetrieb der beiden autonomen E-Busse in der Seestadt Aspern. Vor allem die Witterungseinflüsse machten den Bussen zu schaffen. Für einen Linienbetrieb im Dauereinsatz sei der Bus nicht geeignet.

Der Markt müsse noch zahlreiche Aufgaben bewältigen, wurde betont. Das Forschungsprojekt selbst wurde beendet, auch die Zeit der autonomen Busse sei vorbei, kein weiterer Einsatz sei geplant. Das unter anderem aus den Wiener Linien, dem Kuratorium für Verkehrssicherheit oder dem Austrian Institute of Technology bestehende Konsortium wird das Gefährt nicht mehr weiter betreiben. Der entsprechende Markt soll aber weiter beobachtet werden.

Autonomer E-Bus der Wiener Linien
Heinz Stephan Tesarek
12.000 Kilometer im Testbetrieb unterwegs

Selbstfahrend nur bei schönem Wetter

Mehr als 12.000 Kilometer wurden insgesamt vom autonomen „Öffi“-Fahrzeug abgespult, das mit bis zu 20 km/h insgesamt elf Fahrgäste befördern konnte. Was allerdings nicht immer ohne Probleme vor sich ging: Sowohl im Sommer als auch im Winter gab es wetterbedingte Probleme. Starker Wind ebenso wie leichter Schneefall, Starkregen oder Nebel sorgten dafür, dass die Elektrobusse mitunter manuell gesteuert werden mussten.

Das Projekt habe gezeigt, dass der Weg zum autonomen Fahren im Personennahverkehr noch ein weiter ist, hieß es. Allerdings konnte ein Konsortium aus Wiener Linien, Austrian Institute Of Technology (AIT), Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), TÜV Austria, Siemens Mobility und dem Fahrzeughersteller Navya viele für die Zukunft spannende Erfahrungswerte sammeln. „Sobald die Technik merkliche Fortschritte macht, werden wir uns wieder um Fahrzeuge bemühen“, sagte Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer.

Hersteller holt Busse wieder ab

Nach ersten Tests in der Busgarage Leopoldau startete 2019 der erste Testbetrieb mit Fahrgästen in Österreich in der Seestadt Aspern. Die Busse legten mehr als 12.000 Kilometer zurück, mehr als 8.000 Fahrgäste aus allen Teilen Österreichs sowie dem benachbarten Ausland fuhren mit, viele davon, um sich selbst ein Bild über den aktuellen Stand der Forschung zu machen.

Der Hersteller Navya holt die beiden Busse, die von den Wiener Linien gemietet worden waren, nun wieder ab. „Bis dahin parken wir sie in der Garage in der Leopoldau“, sagte eine Sprecherin der Wiener Linien. Es wurden Fotos und Videos von den Bussen angefertigt. Vorerst sei aber nicht geplant, dass die Busse im Verkehrsmuseum der Wiener Linien Erwähnung finden, sagte die Sprecherin auf Nachfrage von wien.ORF.at.