Hund auf Liege Polizisten und Tierärzte als Lebensretter
LPD Wien
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Tiere

Mehr als 450 Fälle von Tierquälerei gemeldet

Die Wiener Tierschutzombudsstelle (TOW) hat ihren Tätigkeitsbericht für die Jahre 2019 und 2020 vorgelegt. Demnach war die Stelle in 454 Fälle involviert, in denen Personen wegen Übertretung des Tierschutzgesetzes in Wien angezeigt worden waren.

Die TWO vertritt seit 2005 die Interessen des Tierschutzes. Geleitet wird sie von Eva Persy. Als „Anwältin der Tiere“ gewährleistet die Tierschutzombudsfrau in behördlichen Verfahren, dass die Interessen des Tierschutzes berücksichtigt werden.

Im Tätigkeitszeitraum 2019/20 war sie so in insgesamt 454 Fälle involviert, bei denen Personen wegen Verstößen gegen das Wiener Tierschutzgesetz angezeigt worden waren. Diese reichten von bei Hitze in Autos zurückgelassenen Hunden über die vorsätzliche Misshandlung eines Meerschweinchens bis hin zu unzulänglich in einem Restaurant gehaltenen Wasserschildkröten.

Steigende Abgabe von „Corona-Heimtieren“

Zusätzlich gab es 100 Bewilligungsverfahren, in denen die Experten und Expertinnen der Ombudsstelle konkrete Haltungsvorgaben für die Genehmigung von Veranstaltungen oder Einrichtungen mit Tieren machen konnten. „Im Corona-Jahr 2020 ist die Anzahl der behördlichen Verfahren deutlich niedriger gewesen“, so Persy, die in den nächsten Jahren wieder einen deutlichen Anstieg erwartet.

Bereits gestiegen sind die Informationsangebote der Tierschutzombudsstelle Wien in digitaler Form. Als Beispiele wurden eine Kurzvideoreihe zum Tierschutzrecht oder der Wiener Sachkundekurs genannt, der temporär online abgehalten wurde. Die Website www.tieranwalt.at und die 2019 gestartete Facebook-Seite wurden neu gestaltet.

„Viele Menschen haben sich in der Pandemie durch ein Heimtier Trost oder Abwechslung vom Corona-Alltag versprochen“, berichtete Persy. Mit den Beratungsangeboten habe man in einigen Fällen übereilte Entscheidungen verhindert. Die jetzt steigenden Abgaben der Tiere zeige indes, „dass sich leider nicht alle Neu-HeimtierhalterInnen der großen Verantwortung und Aufgabe bewusst waren, die ein Tier mit sich bringt.“