Impfdosen
APA/AFP/Thomas Kienzle
ORF
Coronavirus

Große Impf-Unterschiede in Bezirken

Bei der CoV-Schutzimpfung gibt es in den Wiener Bezirken massive Unterschiede. Während in vergleichsweise wohlhabenden Bezirken innerhalb des Gürtels sowie in Hietzing und Währing sechs von zehn Einwohnern zumindest den Erststich haben, sind es in Favoriten 45 Prozent.

In der Brigittenau, in Simmering sowie in Rudolfsheim-Fünfhaus (47 Prozent) sowie in Meidling (49 Prozent) haben weniger als die Hälfte der Wohnbevölkerung den Erststich bekommen. Das zeigen Zahlen des Gesundheitsministeriums, die dem ORF Wien vorliegen.

In der City haben bereits 62 Prozent den Erststich bekommen, in Neubau sind es sogar 63 Prozent. In der Josefstadt und am Alsergrund sind es 61 Prozent. In der Donaustadt und in Penzing sind es 57 Prozent (alle Daten Stand 11. Juli).

In der City sind die meisten vollimmunisiert

Bei den vollimmunisierten Menschen ist die innere Stadt Spitzenreiter. In der Josefstadt sind es 47 Prozent, gefolgt von Neubau mit 46 Prozent. Die wenigsten Personen sind mit 32 Prozent in Favoriten vollimmunisiert. In der Brigittenau und Rudolfsheim-Fünfhaus ist gerade einmal ein Drittel fertig geimpft (33 Prozent).

Wenig überraschend dürfte ein Teil der Unterschiede durch das Alter der Bevölkerung erklärbar sein. Teilt man die Gemeinden nach dem Anteil der über 65-Jährigen in vier gleich große Gruppen, dann zeigt sich: in den Gemeinden mit dem höchsten Seniorenanteil ist auch die Durchimpfung höher (fast 60 Prozent). In den Gemeinden mit den wenigsten Seniorinnen und Senioren sind dagegen nur 53 Prozent geimpft.

Umgekehrt sinkt die Impfquote mit dem Anteil der Kinder (unter 15-Jährige) in der Gemeinde. Zu beachten ist außerdem, dass die Impfstatistik nicht berücksichtigt, wie viele Genesene es in den einzelnen Gemeinden gibt.

Auch österreichweit große Unterschiede

Auf Länderebene liegt das Burgenland bei der Durchimpfungsrate deutlich vorne. Mehr als sechs von zehn Einwohnern sind hier zumindest einmal geimpft (63,1 Prozent), die Hälfte der Bevölkerung ist voll immunisiert. In Kärnten, Oberösterreich und Tirol gibt es dagegen einzelne Gemeinden, wo nicht einmal ein Drittel der Bevölkerung den ersten Stich erhalten hat.

Tendenziell niedriger ist die Durchimpfung den Zahlen zufolge in einigen Gemeinden im Inn- und Mühlviertel, in Teilen des Waldviertels sowie rund um Liezen, in Oberkärnten, Osttirol sowie und in einigen Gemeinde im Flach- und Tennengau. Tendenziell höher ist die Impfbereitschaft demnach in Niederösterreich, im Burgenland und der östlichen Obersteiermark.

Eine durchgehender Erklärung für die starken regionalen Unterschiede hat das Gesundheitsministerium nicht. Ein Sprecher verwies darauf, dass die Impfung in die Zuständigkeit der Länder falle. Verwiesen wird allerdings darauf, dass es in einigen kleineren Gemeinden lokale Cluster gegeben habe, die das Bewusstsein für die Impfung geschärft haben könnten. So habe es etwa in Spitz an der Donau (73 Prozent Durchimpfung) eine wissenschaftliche Begleitung gegeben, was die Aufmerksamkeit geschärft haben könne.