Gefängnishof der Justizanstalt Josefstadt
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Chronik

Fall Leonie: Verdächtiger älter als angegeben

Neue Erkenntnisse im Fall Leonie: Einer der drei Tatverdächtigen, der das Mädchen am Donaukanal getroffen hat, soll älter sein, als er behauptet, berichtet „Heute“. Einem gerichtlichen Gutachten zufolge ist er nicht 16, sondern über 19 Jahre alt, also volljährig.

Der Mann ist in Untersuchungshaft und gibt an, der fixe Freund des 13-jährigen Mädchens gewesen zu sein und von den Vergewaltigungen nichts mitbekommen zu haben. Laut „Heute“ zeigt das Gerichtsgutachten, dass das Geburtsdatum Dezember 2004 nicht mit den Befunderhebungen vereinbar ist.

Wahrscheinliches Alter 20,6

Das absolute Mindestalter soll demnach 19 Jahre zum Untersuchungsdatum und somit zum Tatzeitpunkt 18,95 Jahre sein. Als wahrscheinliches Alter wurde 20,6 Jahre berechnet. Der Anwalt Mathias Burger meinte gegenüber der Gratiszeitung „Ich habe meinen Mandanten besucht, auf mich macht er keinesfalls den Eindruck eines 18- bis 20-Jährigen. Er zeigte sich vom Tod von Leonie sehr betroffen, weinte sehr viel.“

Fahndung nach viertem Mann läuft

Die drei aus Afghanistan stammenden Männer im Alter von mutmaßlich 16, 18 und 23 Jahren werden verdächtigt, dem Mädchen Ecstasy-Tabletten verabreicht, die Unmündige damit außer Gefecht gesetzt und missbraucht zu haben. Nachdem sie das Bewusstsein verloren hatte und kein Lebenszeichen mehr von sich gab, wurde die 13-Jährige aus der Wohnung – Mieter war der 18-Jährige – gebracht und an einem Baum auf einer Grünfläche vor der Wohnhausanlage abgelegt. Passanten entdeckten am frühen Morgen die Leiche.

Unterdessen läuft weiterhin die Fahndung nach einem vierten, 22 Jahre alten Verdächtigen. Der mögliche Tatbeteiligte soll sich am Tatort befunden haben. Er dürfte sich kurz nach der Tat nach Italien abgesetzt haben.