Der Starkregen am Wochenende hat auch die Lifte des Gemeindebaus in der Mitterhofergasse lahmgelegt, wie eine Sprecherin von Wiener Wohnen einen Bericht der Tageszeitung „Heute“ gegenüber wien.ORF.at bestätigte. Sie werden noch bis voraussichtlich Ende des Monats außer Betrieb sein. Damit vor allem ältere und kranke Personen dennoch das Haus verlassen können, hat man sich nun ein ungewöhnliches Service einfallen lassen: Mieterinnen und Mieter werden bei Bedarf vom Samariterbund in die oberen Stockwerke getragen.
„Neunter Stock bleibt neunter Stock“
„Es geht mir ausgezeichnet, ich war einkaufen. Es klappt hervorragend“, sagte eine ältere Dame, die den Trageservice in Anspruch genommen hat, gegenüber „Wien heute“. „In dem Fall war die Patientin Gott sei Dank nicht so schwer. Das war von der Gewichtsklasse eher im unteren Drittel, aber neunter Stock ist neunter Stock, das ist klar“, so ein Mitarbeiter des Samariterbundes.
16 Stockwerke ohne Lift
Für die Mieterinnen und Mieter eines Wiener Wohnhauses ist das seit den Unwettern am Wochenende schweißtreibende Realität. Wasser ist in den Liftischacht gedrungen, weshalb dieser nun nicht mehr funktioniert.
„Es ist schrecklich“, klagte hingegen eine andere Bewohnerin. Die Reparatur dauere viel zu lange. Sie habe bereits mehrfach bei der Hausverwaltung angerufen, allerdings ohne Erfolg. Auch im Keller sei durch das Wasser viel zerstört worden. Laut Wiener Wohnen werde „auf Hochtouren“ an dem Schaden gearbeitet, noch sei aber nicht absehbar, wie lange die Lifte noch außer Betrieb sind.

Trageservice öfter im Einsatz
Insgesamt befinden sich im 1975 bis 1978 errichteten Dr.-Franz-Koch-Hof 1.425 Wohnungen auf – je nach Bauteil – bis zu 17 Stockwerken. Das Trageservice ist kostenlos und kann per Telefon angefordert werden – unter Nennung der Adresse sowie eines speziellen Kennworts. Damit wolle man bei Wiener Wohnen sicherstellen, dass alle Mieterinnen und Mieter ihren Alltag weiter fortführen können, wie die Sprecherin sagte. Das Trageservice in Kooperation mit dem Samariterbund kommt nicht zum ersten Mal zum Einsatz: Sobald ein Lift länger ausfällt, haben Betroffene die Möglichkeit, sich telefonisch Hilfe zu holen.