Oskar Haag beim Popfest in der Karlskirche
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Kultur

Oskar Haag: Vom Kinderzimmer zum Popfest

Er ist 15 Jahre alt, hat seine Lieder zuhause am Computer aufgenommen und wird von manchen als gegenwärtig „größtes Poptalent des Landes“ bezeichnet. Am Sonntag hat der junge Liedermacher Oskar Haag sein erstes großes Konzert am Wiener Popfest gegeben.

„Das Popfest ist für mich mein allererster Auftritt, bis jetzt hab ich nur vor Freunden, Familie und den Leuten aus meiner Klasse gespielt. Das ist das erste Konzert für mich und das ist schon cool, dass das gleich beim Popfest ist“, erzählt Oskar Haag während der Proben in Wien.

Lieder entstehen „ohne Plan“

Bühnenauftritte hatte der 15-Jährige bisher zwar schon als Theaterschauspieler, aber kaum als eigenständiger Singer-Songwriter. In seinem Jugendzimmer in Klagenfurt nahm er erst im vergangenen Jahr seine Lieder auf und veröffentlichte sie im Internet auf Soundcloud.

„Ich setze mich meistens ohne irgendeinen Plan an die Gitarre, hab vielleicht ein Wort im Kopf und dann kommt das irgendwie raus“, so der junge Klagenfurter. Oskar muss die Melodie dann sofort am Handy aufnehmen, damit er sie nicht mehr vergisst.

Oskar Haag produziert Musik in seinem Zimmer
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Während der Lockdowns nahm Oskar Haag seine Lieder zu Hause auf

Musik in die Wiege gelegt

Der erste große Auftritt war nur eine Frage der Zeit. Schon länger bemühen sich Plattenfirmen um Oskar. Auch seine Familie unterstützt ihn so gut sie kann. Vor allem sein Vater Oliver Welter, bekannt als Sänger der Band Naked Lunch, probte mit seinem Sohn.

Daher auch wenig verwunderlich, dass Popfest-Kurator Herwig Zamernik auf das junge Talent aufmerksam wurde. „Ich verfolge Oskar seit ein paar Jahren. Es hat sich abgezeichnet, dass er das kann. Jetzt hat er im Lockdown seine Lieder aufgenommen in seinem Kinderzimmer. Das klingt unglaublich“, so Zamernik.

Popstar der Zukunft beim Popfest

Oskar Haag ist erst 15 Jahre alt aber wohl schon bald ein echter Popstar. Expertinnen und Experten bescheinigen ihm enormes Talent, und bei seinem ersten öffentlichen Konzert in der Karlskirche hat er das Publikum begeistert.

„Eine Wahnsinnsstimme“

Am Sonntagabend startete Oskar also seine Karriere zum Finale des 12. Popfests. Ein mutiger erster Schritt für den 15-Jährigen. „Ich bin natürlich aufgeregt, aber ich glaube, die Freude übertrifft die Aufregung deutlich.“

Oskar trat solo – also nur mit Gitarre und Laptop – im Ambiente der beleuchteten Karlskirche auf. Das Publikum zeigte sich bereits nach der ersten Nummer „She’s Far Away“ begeistert. Großer Applaus auch nach den folgenden Liedern wie „Stargazing“, „Teenage Lullabies“ und „The Summer We Need“.

„Die Stimmung, seine Stimme und wie er Gitarre spielt – einfach wundervoll“, „Ich fand ihn spitze. Er hat eine Wahnsinnsstimme. Es war richtig schön“, „Großartiger junger Künstler!“ waren einige Publikumsreaktionen nach dem halbstündigen Konzert.

Oskar Haag Interview in der Wohnung seines Vaters
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Oskar Haag hofft, dass nun „noch viel mehr Menschen“ seine Musik anhören

Karriere-Start in der Kirche

Erleichtert und motiviert war auch Oskar Haag selbst nach dem Auftritt: „Es war einfach so geil! Wenn ich das mein Leben lang machen kann, bin ich überglücklich und brauche auch nichts anderes.“